Pistorius tauscht Generalinspekteur der Bundeswehr – Corona-General Breuer übernimmt

Der Generalinspekteur der Bundeswehr ist der ranghöchste Soldat und üblicherweise der militärische Berater des Bundeskanzlers; eine Position, die derzeit eine weit größere Bedeutung hat als in den letzten Jahrzehnten. Verteidigungsminister Boris Pistorius besetzt die Stelle nun neu.

Laut Pressemeldungen soll der gegenwärtige Generalinspekteur der Bundeswehr bereits am Donnerstag ersetzt werden. Der bisherige Amtsinhaber Eberhard Zorn wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Neuer Generalinspekteur wird Carsten Breuer. Der Generalmajor und studierte Pädagoge war im Kosovo und in Afghanistan im Einsatz gewesen und hatte zwei Jahre bei der NATO in Brüssel verbracht. Er hatte aber auch bereits mehrfach Positionen im Ministerium besetzt, in der Abteilung Politik, und war unter anderem verantwortlich für das aktuelle Weißbuch aus dem Jahr 2016.

Zuletzt war er Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, jener Einrichtung, die unter anderem gebildet worden war, um Bundeswehreinsätze im Inneren zu erleichtern. Seine Bereitschaft, politische Anweisungen bedingungslos umzusetzen, bewies er als Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt.

Zorn wird vor allem vorgeworfen, sich im vergangenen Jahr negativ zu den Fähigkeiten der ukrainischen Armee geäußert zu haben. Auch den Bundeswehreinsatz in Mali hatte er 2021 kritisiert. In seiner Biografie findet sich weder ein längerer Aufenthalt in den Vereinigten Staaten noch eine Tätigkeit im Brüsseler NATO-Hauptquartier.

Christine Lambrecht, Pistorius' Vorgängerin, hatte überlegt, dem Generalinspekteur Befugnisse zu entziehen, was im Zusammenhang mit der von Zorn geäußerten Kritik stehen könnte.

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