Wie die Deutsche Post und die Gewerkschaft ver.di am Samstag mitteilten, haben sie sich in der aktuellen Verhandlungsrunde auf einen neuen Tarifabschluss geeinigt und damit den drohenden unbefristeten Streik abgewendet. Alle Beschäftigten der Deutschen Post, nach zuletzt verfügbaren Daten etwa 160.000, erhalten monatlich 340 Euro mehr. Der neue Vertrag soll am 1. April in Kraft treten und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Hinzu kommt eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 3.000 Euro, die offensichtlich in über die kommenden 15 Monate verteilten Tranchen ausgezahlt werden soll.
Die Gewerkschaftsmitglieder hatten erst am vergangenen Donnerstag in einer Urabstimmung für den unbefristeten Streik gestimmt, nachdem mehrere Warnstreikaktionen zuvor zu keinem Einlenken des Arbeitgebers geführt hatten. Über den jetzt ausgehandelten Tarifvertrag soll in einer weiteren Urabstimmung abgestimmt werden, wobei ver.di eigenem Bekunden nach die Annahme des Verhandlungsergebnisses empfehlen will.
Der Personalvorstand der Deutschen Post, Thomas Ogilvie, sagte zu Journalisten, das Unternehmen sei mit dem Angebot an seine Schmerzgrenze gegangen. Das Verhandlungsergebnis entspreche einer durchschnittlichen Gehaltserhöhung um mehr als elf Prozent. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis zeigte sich mit dem ausgehandelten Tarifvertrag zufrieden. Sie hob hervor, dass mit der in Euro bemessenen Tariferhöhung die niedrigen Lohngruppen bevorzugt werden, was angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten auch das Ziel der Gewerkschaft gewesen sei.
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