Die Mitglieder der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die als Tarifbeschäftigte für die Deutsche Post AG arbeiten, haben in einer Urabstimmung für einen unbestimmten Streik gestimmt. Das Angebot der Deutschen Post an die rund 160.000 Mitarbeiter lehnten 85,9 Prozent der Befragten ab. Am Freitag werden die Verhandlungen fortgesetzt. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis erklärte:
"Die Deutsche Post AG steht jetzt in der Verantwortung, durch eine deutliche materielle Verbesserung des abgelehnten Angebots einen unbefristeten Streik abzuwenden."
Verdi fordert für die Post-Angestellten eine Lohnerhöhung um 15 Prozent. Knapp 90 Prozent der Tarifbeschäftigten der Deutschen Post erhalten eine Monatsgrundentgelt zwischen 2.108 Euro und 3.090 Euro brutto. Das Angebot der Deutschen Post vom 10. Februar sah eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro vor sowie eine Lohnerhöhung um 340 Euro in zwei Stufen ab 2024.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Reinhard Houben kritisierte den Beschluss der Gewerkschaft:
"Selbst bei hoher Inflation ist die Forderung von Verdi, die Gehälter um 15 Prozent zu erhöhen, unrealistisch. Ein Streik ist vor diesem Hintergrund nicht gerechtfertigt."
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