Bundesinnenministerin Faeser will SPD-Spitzenkandidatin in Hessen sein

Viel war in den vergangenen Tagen darüber spekuliert worden. Nun schafft Bundesinnenministerin Nancy Faeser Klarheit: Sie tritt in Hessen bei der Landtagswahl an und will dennoch ihr Amt als Innenministerin behalten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser steht als Spitzenkandidatin der SPD für die hessische Landtagswahl am 8. Oktober bereit. Innenministerin will sie aber bleiben, sagte Faeser, die auch Vorsitzende der hessischen Landes-SPD ist, in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview für den Spiegel. Ihre Entscheidung teilte sie am Donnerstag auch in einem der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Brief den Mitarbeitern des Ministeriums mit. Sie wolle die erste Ministerpräsidentin in Hessen werden, schrieb Faeser darin.

Bereits in den vergangenen Tagen war über eine mögliche Kandidatur Faesers spekuliert worden. Nicht nur die Union, sondern auch der Koalitionspartner FDP mahnte, in Krisenzeiten mit einem Krieg in Europa, großen Fluchtbewegungen und einer weiterhin hohen terroristischen Bedrohung könne man nicht gleichzeitig mit dem gebotenen Einsatz das Bundesinnenministerium führen und in Hessen Wahlkampf machen.

In Hessen sind die Sozialdemokraten seit 1999 in der Opposition. Die Christdemokraten gehen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein ins Rennen. Für die seit 2014 mitregierenden Grünen kandidiert Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. An diesem Freitag wird Faeser in Friedewald beim Hessen-Gipfel der SPD auftreten.

In der aktuellsten Wahlumfrage von Infratest dimap liegt die SPD in der Gunst hessischer Wähler mit 22 Prozent 5 Prozentpunkte hinter der CDU und gleichauf mit den Grünen. 

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rt/dpa