Nach dem Messerangriff in der Regionalbahn zwischen Kiel und Hamburg, bei dem am vergangenen Mittwoch zwei Menschen tödlich und fünf schwer verletzt wurden, wollen Fahrgastverbände, Gewerkschaften und Polizei jetzt mehr Kameras in Zügen und auf Bahnhöfen etablieren. Konkret fordern sie eine flächendeckende Videoüberwachung, wie die Epoch Times am Dienstag berichtete. Laut Aussage des Pressesprechers der landeseigenen Verkehrsgesellschaft, Dennis Fiedel, in den Kieler Nachrichten vom Samstag gibt es in allen neueren Regionalzügen schon Videotechnik. Doch ausgerechnet der Regionalzug RE 70, in dem sich das Verbrechen am Mittwoch abgespielt hat, sei ein Ersatzzug ohne Videoaufzeichnung gewesen.
Karl-Peter Naumann, der Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, teilte mit: "Wir fordern einen flächendeckenden Ausbau der Videoüberwachung in allen Waggons." Das könne die Kriminalität in Zügen zwar nicht immer verhindern – aber für die Opfer sei es von hoher Bedeutung, dass man damit die Täter fasse. Die Epoch Times schrieb dazu weiter:
"Verantwortliche beraten nun, welche Schlussfolgerungen aus dem Angriff gezogen werden sollen."
An den Beratungen beteiligt sind neben anderen auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Verkehrsgesellschaft NAH.SH (Nahverkehr Schleswig-Holstein). "Wir fordern schon seit Langem mehr Sicherheitsmaßnahmen in den Zügen", erklärte der GDL-Bezirksvorsitzende Hartmut Petersen.
Nach Aussage des Vizechefs der Gewerkschaft der Polizei, Andreas Rosskopf, gibt es auch an deutschen Bahnhöfen zu wenig Sicherheit. Außerdem mangelt es Rosskopf zufolge an Security-Mitarbeitern und fehlender Technik. An den Bahnhöfen fehlten bei der Bundespolizei 3.000 Stellen und bei der Bahn fehlten Sicherheitskräfte. Ein solcher Zugangriff könne sich nach Rosskopfs Einschätzung jederzeit wiederholen: "Das ist eine schreckliche Tat, die morgen leider wieder so passieren kann." Aus diesem Grund brauche man jetzt eine bessere Kameraüberwachung und eine angemessenere Beleuchtung an den Bahnhöfen.
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