Beim Räumungseinsatz der Polizei in Lützerath sind bereits 70 Beamte verletzt worden. Die meisten von ihnen seien am Samstag bei den Protestaktionen der Kohle-Gegner verletzt worden, erklärte ein Polizeisprecher.
Die Verletzungen gingen allerdings nur zum Teil auf Gewalt durch Demonstranten zurück. Teilweise seien die Beamten zum Beispiel auch im schlammigen Boden umgeknickt. Ein Video, dass in den sozialen Medien fleißig geteilt wird, zeigt eine solche Szene:
Auch Demonstranten seien verletzt worden. Konkrete Zahlen liegen dazu bislang nicht vor. Seit Beginn der Räumung von Lützerath am Mittwoch seien etwa 150 Strafverfahren, unter anderem wegen Widerstands gegen Polizeibeamte, Körperverletzung und Landfriedensbruchs, eingeleitet worden.
In einem Video, dass ebenfalls in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen wie unter anderem Luisa Neubauer und Greta Thunberg von der Polizei abgedrängt werden:
Eine Sprecherin der Aktivistengruppe "Lützerath lebt" erhob am Sonntag schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Bei der Demo am Samstag habe es "ein unglaubliches Maß an Polizeigewalt" gegeben, sagte sie.
Eine Person aus den Reihen der Demonstranten sei in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus gebracht worden. Das Vorgehen bei der Räumung von Lützerath selbst sei rabiat und rücksichtslos.
"Es ist ein Wunder, dass es hier noch keine Toten gegeben hat", sagte die Sprecherin. Die Polizei weist diesen Vorwurf zurück und versichert, mit äußerster Vorsicht vorzugehen. Tatsächlich kursieren zahlreiche Videos in den sozialen Medien, die physische Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten zeigen:
Das Dorf Lützerath, ein Ortsteil von Erkelenz westlich von Köln, ist seit Tagen von der Polizei abgeriegelt und mit einem doppelten Zaun umgeben. Die wenigen Gebäude der Siedlung werden abgerissen, um dem Energiekonzern RWE zu ermöglichen, die darunter liegende Braunkohle abzubauen.
Dagegen hatten am Samstag Tausende Menschen im benachbarten Ortsteil Keyenberg demonstriert. Die Polizei sprach von 15.000 Teilnehmern, die Veranstalter schätzten die Zahl auf 35.000. Am Rand der Demonstration kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
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(rt/dpa)