Ein Bundeswehr-Offizier ist am Freitag im Krankenhaus verstorben. Der Mann war zuvor in der Infanterieschule im bayerischen Hammelburg kollabiert. Das Deutsche Heer erklärte am Dienstag auf Twitter:
"Ein Offizier des Deutschen #Heer|es ist am Freitagnachmittag im Krankenhaus verstorben. Er war während eines Lehrgangs an der Infanterieschule in Hammelburg kollabiert. Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des Verstorbenen."
Auch Oberstleutnant Timo Schmidt bestätigte auf Anfrage von Focus Online den Todesfall. Die Bundeswehr hält sich zu dem Vorfall bisher jedoch bedeckt. Im Moment laufen "Untersuchungen", es sei "etwas Schlimmes passiert", und zwar "unabhängig, ob im Alltag oder im Dienst", so Schmidt. Im Heer seien viele Menschen von dem Vorfall betroffen.
Eine genaue Erklärung zu dem Todesfall wollte Schmidt jedoch nicht geben. Solange keine Untersuchungsergebnisse vorlägen, sei es "reine Spekulation". Es sei zu früh, um Rückschlüsse zu ziehen, so Schmidt. Der Bundeswehr sei es zudem wichtig, Persönlichkeitsrechte zu wahren. Somit bleibt weiterhin unklar, warum der Offizier im Dienst kollabierte.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen bei der Bundeswehr. Erst am 20. Juli sackten 28 Soldaten bei einer Gedenkveranstaltung zusammen, da sie Kreislaufprobleme hatten und sich bei über 30 Grad in der Sonne nicht mehr auf den Beinen halten konnten.
Im Jahr 2017 starb ein Soldat bei einem Fußmarsch in Munster. Der 21-jährige Soldat und drei weitere Offiziersanwärter waren damals während der Ausbildung bei Hitze kollabiert. Die Männer mussten ins Krankenhaus, der 21-Jährige starb kurze Zeit später. Eine Bundeswehr-Ausbilderin musste daraufhin im Jahr 2019 nach einem Verfahren am Amtsgericht Soltau eine Geldstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung zahlen.
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