Zwei Berliner sind im Stadtteil Friedrichshain zusammengeschlagen worden, weil sie einige Worte auf Russisch wechselten. Die Tat ereignete sich laut einem Bericht der Zeitung junge Welt bereits am 19. November. Die beiden dem politisch linken Spektrum zugeordneten Personen warteten gegen halb vier nachts vor einer Gaststätte auf ein Taxi, als ihnen aus der Rigaer Straße eine fünfköpfige Gruppe mit einer an einer Stange befestigten ukrainischen Fahne entgegenkam.
Nachdem der russischstämmige Mann etwas in seiner Muttersprache gesagt habe, habe die Gruppe die beiden Personen unvermittelt angegriffen, berichtete die 32-jährige Frau gegenüber der jungen Welt. Die ukrainischen Nationalisten hätten ihnen unterstellt, Unterstützer Russlands zu sein, ohne dass die beiden sich politisch geäußert hätten oder es zu einer Diskussion gekommen wäre. Demnach seien sie mit Faustschlägen, einer abgebrochenen Bierflasche und Pfefferspray attackiert worden. Wie die Frau berichtet, habe sie sich in eine Gaststätte retten können und sei aufgrund ihrer Verletzungen im Krankenhaus behandelt worden.
Ein Polizeisprecher bestätigte der jungen Welt, dass man "ergebnisoffen in alle Richtungen" ermittle. Tatverdächtige seien bisher keine ausgemacht worden.
Möglicherweise handelt es sich bei dem Angriff nicht um einen Einzelfall. Am Tatort eingetroffene Polizisten hätten der Frau nach eigener Aussage berichtet, dass es im Kiez in den Wochen davor mehrfach zu ähnlichen Übergriffen auf politisch links stehende Personen oder russischsprachige Menschen durch Ukraine-Sympathisanten gekommen sei.
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