Die Bundesregierung möchte von russischen Gaslieferungen unabhängig werden und setzt dabei vor allem auf Flüssiggas, das mit Tankern nach Deutschland geliefert werden soll. Bisher fehlte dazu allerdings die notwendige Infrastruktur, die mit dem Bau von schwimmenden LNG-Terminals geschaffen werden soll. Dafür waren zunächst drei Milliarden Euro vorgesehen.
Jetzt berichtete Der Spiegel unter Bezugnahme auf den Haushaltsausschuss des Bundestages, dass für die Anschaffung und den Unterhalt der Terminals weitere 3,5 Milliarden Euro eingeplant werden. Das Wirtschaftsministerium habe diese Angaben bestätigt.
Darüber hinaus würden weitere Ausgaben anfallen, die das Wirtschaftsministerium derzeit nicht beziffern könne. Insbesondere die Anmietung der schwimmenden Plattformen erwies sich als teuer, da sie zu einer Zeit beschafft wurden, in der die Nachfrage besonders hoch war. Die Nachfrage und damit der Preis wurde wie auch beim Gas von den Sanktionen getrieben. Zudem werden die Laufzeiten für zwei der insgesamt fünf Terminals deutlich länger sein als ursprünglich geplant. Sie sind auf fünfzehn anstatt auf zehn Jahre, wie zunächst vorgesehen, ausgelegt. Das konterkariert das Ziel der Bundesregierung, aus dem Verbrauch von fossilen Energieträgern so bald wie möglich völlig auszusteigen.
Der Haushaltsausschuss drängt nun auf ein "Gesamtkonzept" für die Flüssiggas-Terminals mit genauen Angaben zu Kosten und Bedarf.
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