Umfrage: Hälfte der Ostdeutschen würde Wagenknecht-Partei wählen

Die Linken-Politikern Sahra Wagenknecht eckt in ihrer Partei oft an, das Verhältnis zur Parteispitze gilt als angespannt und zerstritten. Würde sie eine eigene Partei gründen, hätte diese gute Chancen – vor allem in Ostdeutschland.

Fast jeder zweite Ostdeutsche würde eine von der derzeitigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht gegründete neue Partei wählen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Onlinebefragungsunternehmens Civey hervor. Demnach zeigten sich 49 Prozent offen für die Wahl einer Wagenknecht-Partei, in Westdeutschland sind es 24 Prozent.

Auf die Frage: "Könnten Sie sich grundsätzlich vorstellen, eine von Sahra Wagenknecht gegründete neue Partei zu wählen?" antworteten bundesweit 20 Prozent der Befragten mit "Ja" und weitere zehn Prozent mit "Eher ja". Besonders groß ist das Interesse bei bisherigen Wählern der Linken (67 Prozent) und der AfD (68 Prozent), am niedrigsten ist der Wert mit sieben Prozent bei der Grünen-Wählerschaft. Die Umfrage wurde vom Magazin Spiegel in Auftrag gegeben. Civey befragte demnach 5.002 Personen.

Bereits seit geraumer Zeit gibt es Gerüchte über eine mögliche Parteigründung Wagenknechts. Das Verhältnis Wagenknechts zur eigenen Parteispitze gilt als angespannt und zerstritten. Die frühere Fraktionschefin vertritt unter anderem bei den Themen Energiepolitik, Russland-Sanktionen und Corona-Politik andere Positionen als diverse Mitglieder der Parteispitze. Kürzlich hatte sie selbst öffentlich Erwägungen über eine neue Parteigründung angestellt, aber auch auf Probleme verwiesen. Ob es zur Gründung einer neuen Partei kommt, ist allerdings noch offen.

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