Der CEO des Automobilkonzerns Audi, Markus Duesmann, findet, dass Tempolimits in Deutschland im Angesicht der Energiekrise und des Ukraine-Kriegs ein "hilfreiches Symbol sein könnten". Es könne auch wieder "wie in den 1970er Jahren autofreie Tage geben", so Duesmann.
Die überraschenden Aussagen des Automobil-Managers fielen während eines Gesprächs mit der Süddeutschen. Laut Duesmann müssen die Deutschen angesichts der aktuellen Krisen umdenken. Er sagte gegenüber der Zeitung: "Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert." Geld dürfe in der aktuellen Situation nicht mehr der "einzige Regler sein", fügte er hinzu.
Sollte es tatsächlich autofreie Tage als Fahrverbote geben, sei das kein Problem, führte der CEO weiter aus. Er sagte gegenüber der Süddeutschen:
"Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren."
Zugleich gab Duesmann zu, dass der zum Volkswagen-Konzern gehörende Autobauer Audi "erste Zeichen" für einen Rückgang der Bestellungen in Europa sehe. Zwar müsse Audi seine Prognosen nicht senken, doch, so Duesmann:
"Aber da kommt was auf uns zu, wir können nichts ausschließen."
Im Ukrainekonflikt setzt der Manager auf Härte: "Ein Ende des Krieges aus wirtschaftlicher Schwäche, das ist keine Option." Ein Zurückweichen des Westens würde "unsere Gesellschaftsordnung in Gefahr" bringen.
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