Der TV-Moderator und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen unterzog sich erfolgreich einer Blutwäschebehandlung bei Dr. Beate Jäger in Mülheim an der Ruhr. Seine Blutgerinnsel wurden rausgefiltert. Das berichtet der bekannte TV-Mediziner in seinem Film "Hirschhausen und Long COVID – Die Pandemie der Unbehandelten".
Die ARD-Dokumentation vom 17. Oktober 2022 versucht, den Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten beim sogenannten Long-COVID-Syndrom auf die Spur zu kommen. Mittlerweile gebe es in Deutschland Hunderttausende solcher Fälle, die verzweifelt von Arzt und Arzt zögen, so Hirschhausen. Oftmals werde ihnen eine psychische Erkrankung unterstellt. Mancher Patient sei sogar schon zwangseingewiesen worden. Es gebe eine Ärztin in Mülheim an der Ruhr, die durch Blutwäschebehandlungen die Blutverklumpungen der Patienten filtere. In der Doku schildern Patienten, dass sich ihre Symptome danach besserten.
Bei seiner Recherche stößt der Arzt aber auch auf Menschen, bei denen die Long-COVID-Erkrankung sich nur als Folge der Impfung erklären ließe. Sie seien nachweislich nie an COVID-19 erkrankt, und ihre "Long COVID"-Symptome seien im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung entstanden.
Die Medien unterstellen falsche Heilsversprechen
In den Tagen nach der Ausstrahlung der Dokumentation wird der sonst so beliebte TV-Moderator und Mediziner medial unisono von Kritik überzogen.
So betitelt die Welt ihre Kritik "Hirschhausens Werbesendung für die Blutwäsche" und schreibt:
"Dabei wirft er sämtliche journalistische Prinzipien über Bord und preist eine zweifelhafte Behandlungsmethode an."
Die Tagesschau beruft sich auf Kritiker der von Hirschhausen recherchierten Methode, die vor "Geschäftemacherei" warnten. Zudem lässt sie Hirschhausens Reportage mit der Einordnung "Die Ärztin schildert im Film nahezu biblische Heilungen" unglaubwürdig erscheinen.
Der Film bereite ihr wirklich Bauchschmerzen, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland die Leiterin der Immundefekt-Ambulanz an der Berliner Charité, Carmen Scheibenbogen.
"Ich habe Sorge, dass der Film dazu führen wird, dass viele Patienten in ihrer Verzweiflung Geld in die Hand nehmen und sich eine HELP-Apherese (Blutwäsche) machen lassen", befürchtete die Ärztin. "Da hat sich ein Markt entwickelt."
Dabei fokussiert sich alle Kritik auf die von Hirschhausen vorgestellte Blutwäschebehandlung. Sie unterstellen ihm Werbung für eine zweifelhafte Methode, schlechten Journalismus und uneinlösbare Heilsversprechen.
In dem Kritiker-Getöse scheint vollkommen unterzugehen, dass Hirschhausen bei seiner Recherche auch auf ein Phänomen stößt, das von den Medien bisher so gut wie gar nicht beleuchtet wurde: Es gibt Patienten, die die Long-COVID-Symptome von der Impfung bekommen. Man könnte fast zu der Auffassung gelangen, dieses unerwartete Rechercheergebnis würde von den Medien und Filmkritikern absichtlich nicht unter die Lupe genommen.
Es gibt keine Forschung und keine Studien zur Long-COVID-Behandlung
In Deutschland sei jeder zehnte Infizierte von Long COVID betroffen, stellte Hirschhausen gleich zu Beginn seiner Doku fest. Dabei gerate das Immunsystem und die Blutgerinnung aus dem Lot.
"Was da wirklich hilft, dazu braucht es eine saubere Studie und die gibt es verrückterweise bis heute nicht", so der TV-Mediziner.
Bis heute gebe es auch keine zugelassenen Therapien. Die Betroffenen und deren Hausärzte seien der Krankheit gegenüber hilflos. Seit einiger Zeit versuche Dr. Jäger, mittels Blutwäsche die verklumpten Blutanteile aus dem Blut der Erkrankten zu filtern. Nachdem sich der Zustand der Patienten nach mehreren Behandlungen deutlich verbessert habe, stünden jetzt 8.000 Patienten auf ihrer Warteliste.
"Das ist aus meiner Sicht das größte gesundheitliche Problem der Zukunft, was wir hier jetzt vor uns haben", so Dr. Jäger.
Ihre Behandlung gelte als experimentelle Behandlung. Um die Wirksamkeit zu untermauern, habe sie die Studie an ihren Patienten selbst finanziert. Die Publikation ihrer Studie sei abgelehnt worden. Inzwischen arbeite sie mit dem Max-Planck-Institut Erlangen zusammen, das ihre Ergebnisse revalidiert habe.
Einer ihrer Patienten, der Lungenfacharzt Dr. Assad Kahn, sei vor der Blutwäschebehandlung selbst monatelang bettlägerig gewesen und unterstütze nach seiner Genesung die Ärztin in Mülheim. Weltweit gebe es inzwischen 100 Millionen Long-COVID-Patienten, und die Zahl steige weiter.
Während der Dreharbeiten erkrankte Hirschhausen selbst an Corona und ließ sein Blut anschließend in der Mülheimer Praxis unter einem Fluoreszenzmikroskop untersuchen. Auch sein Blut wies eine abnormale Verklumpung auf.
"Ich habe bisher noch keinen Patienten gesehen, der keine Gerinnsel gehabt hat" stellte die Mülheimer Ärztin fest.
Long-COVID-Symptome auch durch Impfung verursacht
Neben der fehlenden Forschung und Studien zu Long-COVID-Therapien ist Hirschhausen bei seiner Recherche aber noch ein "weiteres unterschätztes Problem" aufgefallen. Auch die Impfung komme als Auslöser für die Erkrankung infrage. In seltenen Fällen, so Hirschhausen, …
"… kann die Corona-Impfung selbst Long COVID auslösen, das Post-Vac-Syndrom".
Einer der Betroffenen, der sich in seinem Film zu Wort kommt, ist ein junger Mann, der nie an COVID-19 erkrankt gewesen sei. Seit seiner zweiten Impfung habe er an Herzrasen bis zur Bewusstlosigkeit und einer Herzmuskelentzündung gelitten.
Er habe bis zu sieben Herzanfälle an einem Tag erlitten und sei in Todesgefahr gewesen. Der Chefarzt der behandelnden Klinik habe nichts für ihn tun können und ihm geraten, sich der Blutwäschebehandlung in Mülheim zu unterziehen. Trotz der lebensbedrohlichen Situation und fehlender Behandlungsmöglichkeiten habe sich die Krankenkasse zunächst geweigert, die Behandlung zu zahlen – mit dem Argument, es gebe dazu keine Studien.
Der Vater des Patienten habe 10.000 Euro gezahlt. Seiner Meinung nach müssten weniger Betuchte in der Lage seines Sohnes versterben: "Wenn man das nicht bezahlen kann, dann landet man halt in der COVID-Statistik."
Hirschhausen sei beunruhigt, sagt er im Film, über das Unwissen hinsichtlich eines Zusammenhangs von Impfung und Long COVID. Laut Dr. Jäger haben viele Mediziner Angst, sich dazu zu äußern:
"Viele Ärzte scheuen sich auch davor, das laut zu sagen."
Die Mediziner befürchteten, sich sonst dem Vorwurf auszusetzen, sie kämen damit den Impfgegnern entgegen, erklärte die Ärztin. Schließlich hätten diese ja schon immer gesagt, dass die Impfung gefährlich sei. In seltenen Fällen, bei den Menschen, die ein Autoimmunrisiko in sich trügen, könnten aber sowohl die Infektion als auch die Impfung Long COVID verursachen. Davor solle man nicht die Augen verschließen: "Aber wir müssen ganz klar sehen, dass manche Menschen auf jede Art der Immunaktivierung solche Folgereaktionen haben können."
Eine Pandemie der Unbehandelten
Nach Hirschhausens Recherchen seien zwar beim für Impfsicherheit zuständigen Paul-Ehrlich-Institut bisher nur 472 Impfschäden-Verdachtsfälle gemeldet worden – die Zahlen ständen aber im Widerspruch zu den Patienten, die sich zu Tausenden wegen des Verdachts auf Impfschäden in Spezialambulanzen meldeten. Genau wie die Long-COVID-Patienten müssten Patienten mit Post-Vac-Syndrom lange um Behandlung und Bezahlung kämpfen. Auch zum Post-Vac-Syndrom gebe es weder Studien noch Therapien.
Die Hausärztin Anna Brock, die erst drei bis vier Wochen nach der zweiten Impfung dramatisch von Long COVID betroffen gewesen sei, mit Herzrasen, Sehstörungen und Gedächtnisverlust sowie Durchblutungsstörungen, kam auch im Film zu Wort:
"Es gibt eine Pandemie der unbehandelten Post-COVID- und Post-Vac-Patienten – das sind verzweifelte Menschen, die durch sämtliche Raster unseres Systems rutschen."
Ihr und anderen im Film auftretenden Betroffenen sei durch die Blutwäschebehandlung bei Dr. Jäger geholfen worden. Dringend sollte an Universitäten dazu geforscht und Behandlungsstudien durchgeführt werden, appellierte die betroffene Medizinerin.
Doch beim Mainstream sind die Rechercheergebnisse und Forschungsappelle des Dokumentarfilmers Dr. Hirschhausen auf Ungnade gestoßen.
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