Landtagswahl in Niedersachsen – Neuauflage von Rot-Grün möglich

Niedersachsen wählt einen neuen Landtag. Große Überraschungen werden nicht erwartet; der Einfluss der Sanktionskrise auf das Wahlergebnis bleibt zumindest Umfragen zufolge überschaubar. Ministerpräsident Weil könnte eine dritte Amtszeit bekommen.

Knapp 6,1 Millionen Niedersachsen sind am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Derzeit regieren SPD und CDU in einer "großen Koalition" mit Ministerpräsident Stephan Weil an der Spitze. Der SPD-Politiker strebt eine dritte Amtszeit an, allerdings bevorzugt in einem Bündnis mit den Grünen wie schon von 2013 bis 2017. CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann, derzeit Wirtschaftsminister, schließt auch eine Fortsetzung der großen Koalition nicht aus.

In den jüngsten Umfragen lag die SPD (31 bis 32 Prozent) knapp vor der CDU (27 bis 30 Prozent), gefolgt von den Grünen (16 bis 19 Prozent). Die AfD (9 bis 11 Prozent) könnte sich auf ein zweistelliges Ergebnis verbessern, die FDP (5 Prozent) muss um den Verbleib im Landtag in Hannover zittern. Die Linke (3 bis 4 Prozent) lag knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde. Scheitern FDP und Linke ander Fünfprozenthürde, wird eine Neuauflage von Rot-Grün wahrscheinlich. Offen ist, welchen Einfluss die durch die westlichen Sanktionen gegen Russland ausgelöste Energiekrise auf die Wahl haben wird.

Bei der Landtagswahl 2017 war die SPD (36,9 Prozent) stärkste Kraft geworden, gefolgt von CDU (33,6 Prozent), Grünen (8,7 Prozent), FDP (7,5 Prozent) und AfD (6,2 Prozent). Die Linke hatte den Einzug in den Landtag in Hannover mit 4,6 Prozent knapp verpasst. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,1 Prozent.

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(rt/dpa)