Millionen Euro versenkt: 4,6 Millionen Corona-Impfdosen verfallen

Das Bundesgesundheitsministerium hat über 100 Millionen Impfstoffdosen eingelagert, die nun alle einem Verfallsdatum entgegen altern. Bei rund 4,6 Millionen davon wurde dieses Ende September erreicht. Allein für die verfallenen Moderna-Dosen beträgt der Verlust etwa 84 Millionen Euro.

Rund 4,6 Millionen Dosen des in Deutschland zentral gelagerten Corona-Impfstoffs sind Ende September abgelaufen. Sie hätten zum 29. September das Verfallsdatum erreicht, bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums laut Deutscher Presse-Agentur (dpa). Unter den verfallenen Impfstoffen sind rund 3,9 Millionen Dosen von Moderna und rund 0,7 Millionen Dosen des später zugelassenen Vakzins von Novavax.

Die oppositionelle Union kritisierte die Einkaufspolitik des Bundes. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe "bei der Impfstoffbestellung jedes Maß und Ziel verloren", sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger der Welt am Sonntag. Derzeit seien in den Kühlschränken des Bundes insgesamt 101 Millionen Impfstoffdosen eingelagert.

Das Gesundheitsministerium argumentierte, dass Impfstoff weggeworfen werde, sei eine "logische Konsequenz aus dem Portfolio-Ansatz". Dieser beinhalte, dass unterschiedliche Impfstoffe angeschafft würden, um allen Impfwilligen ein Angebot machen zu können.

Legt man das im vergangenen Jahr veröffentlichte Preismodel zu Grunde, nachdem eine Impfdosis von Moderna 21,50 Euro gekostet hat, ergibt sich für die 3,9 Millionen verfallenen Dosen ein Verlust von fast 84 Millionen Euro.

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(rt/dpa)