Verteidigungsministerin Lambrecht reist unangekündigt in die Ukraine

Bundesverteidigungsministerin Christina Lambrecht ist unangekündigt in die Ukraine gereist. Dort hatte sie der Ukraine die rasche Lieferung einer ersten versprochenen Einheit des bodengestützten Luftabwehrsystems Iris-T SLM zugesagt.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist erstmals seit Kriegsbeginn in die Ukraine gereist. Dort hatte Lambrecht der Ukraine die rasche Lieferung einer ersten versprochenen Einheit des bodengestützten Luftabwehrsystems Iris-T SLM zugesagt. Bei einem Besuch der Hafenstadt Odessa am Samstag traf die SPD-Politikerin auf ihren ukrainischen Amtskollegen Alexej Resnikow und kündigte an, dass das System in den nächsten Tagen für den Kampf der Ukraine gegen Russland eintreffen soll.

Bei dem System handelt es sich um Kurzstreckenraketen, die ihr Ziel über infrarot-gesteuerte Sensoren ansteuern und laut dem deutschen Hersteller Diehl Defence den Schutz vor Flugzeugen, Hubschraubern, Marschflugkörpern und ballistischen Kurzstreckenraketen ermöglicht. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz ist es das modernste System, über das die Bundesrepublik verfügt. Nicht einmal die Bundeswehr hat das System bisher genutzt.

Lambrecht erklärte, es solle auch noch zusätzliche Lieferungen geben, dafür wolle sie auch bei Verbündeten werben. Am Nachmittag musste Lambrecht aufgrund eines Luftalarms kurzzeitig in einem Bunker in Odessa Schutz suchen, als sie die aus Deutschland stammenden Flugabwehrpanzer des Typs Gepard inspizierte. Zuvor hatte sich die Ministerin mit Regierungsvertretern in der Republik Moldau getroffen und dem Land weitere Unterstützung zugesagt.

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