Verdacht auf falsche Corona-Atteste: Polizei durchsucht 84 Objekte in mehreren Bundesländern

Anfangsermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden hätten sich laut Polizei gegen eine Ärztin aus Sachsen gerichtet. Die Durchsuchungen am 29. September wiederum zielten gegen Unterstützer dieser Ärztin oder Menschen, die im Besitz der beanstandeten Atteste sind.

Laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) waren insgesamt 225 Beamte am Donnerstag in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg an der polizeilichen Aktion beteiligt. Die großangelegte Durchsuchung erfolgte aufgrund des "Verdachts auf Erstellung falscher Gesundheitszeugnisse in der Corona-Pandemie", so Informationen der Polizei Dresden. Laut der dpa heißt es in den bekannt gegeben Details:

"In ausgestellten Gefälligkeitsattesten seien unter anderem Unverträglichkeiten beim Tragen einer medizinischen Maske oder ein unbegrenztes Impfverbot bescheinigt worden. Für die Atteste soll die Ärztin Geld verlangt und damit etwa 60.000 Euro eingenommen haben."

Die Anfangsermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und daraus resultierende Durchsuchungen der Wohn- und Geschäftsräume der beschuldigten Ärztin erfolgten demnach bereits im März 2022. Die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel sei laut Angaben der Staatsanwaltschaft indes noch nicht abgeschlossen.

Die bundesweite Durchsuchung und daraus resultierende Ermittlungen würden sich nun gegen "Unterstützer der Ärztin oder Menschen, die das Angebot in Anspruch genommen hätten" richten, so Informationen der dpa. Den Angaben der Polizei zufolge seien bei den Hausdurchsuchungen am Donnerstag "insgesamt 317 mutmaßlich unrichtige Atteste" sichergestellt worden. Bestandteil der Ermittlungen seien als Anspruchs-Beschuldigte auch vier Bedienstete der Polizei Sachsen, "die sich mutmaßlich unrichtige Atteste ausstellen ließen."

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