Für den 1. Oktober rufen die "Handwerker für den Frieden" der Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau zu einer Demonstration in Berlin auf. Immer mehr Handwerksbetriebe können die hohen Energiekosten nicht mehr stemmen und müssen aufgeben. Gemeinsam mit anderen Kreishandwerkerschaften wollen sie auf die bedrohliche Lage in Kleinbetrieben und mittelständischen Unternehmen aufmerksam machen.
Zu ihren Kernforderungen gehören: Stopp der Gasumlage, Stopp bei den Sanktionen gegen Russland, sofortige Reparatur und Inbetriebnahme der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2.
Wie ein Sprecher der Demo-Organisation, Rüdiger Rauls, gegenüber RT berichtete, sei eine Unterstützung der Protestaktion aus linken Kreisen und Organisationen bisher ausgeblieben. Bis auf RT hätten sich bislang weder die Mainstreampresse noch alternative Medien für den Widerstand der Handwerker interessiert.
Die Handwerkerproteste wurden in der Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau gestartet. Im Gespräch mit RT teilte Karl Krökel, Obermeister bei der initiierenden Kreishandwerkerschaft, mit, dass sich an der Berliner Protestkundgebung Handwerker aus allen Kreishandwerkerschaften Deutschlands beteiligen würden. Man erwarte über 5.000 Demonstrationsteilnehmer. Nach der Eröffnungsrede, die Obermeister Krökel persönlich halten werde, spreche neben einem Fleischermeister aus Berlin sowie einem Tischlermeister aus dem Erzgebirge unter anderem auch Peggy Lindemann vom PCK Schwedt auf der Kundgebung. Hinsichtlich der Frage, wie man nach den Schäden an den russischen Gasleitungen in der Ostsee mit der Forderung der Inbetriebnahme der Nord Stream-Leitungen umgehe, antwortete Krökel:
"Die Forderung nach Inbetriebnahme der russischen Gasleitungen bleibt bestehen. Wir fordern die sofortige Reparatur und Öffnung von Nord Stream 1 und 2."
Nach einer Umfrage des Handelsverbandes (HDE) unter 900 Betrieben rechneten 22 Prozent der Befragten aufgrund der gestiegenen Energiepreise damit, in Existenznot zu geraten. 88 Prozent der Betriebe hätten seit Jahresbeginn Kostensteigerungen von durchschnittlich 62 Prozent für Strom und Wärme erfahren. Weil sie die gestiegenen Kosten nicht an die Kunden weitergeben könnten, müssten immer mehr Betriebe aufgeben. Auf Deutschland rolle eine Insolvenzwelle zu.
Dagegen setzen sich am 1. Oktober ab 13:00 Uhr vor dem Fernsehturm in Berlin tausende Handwerker zur Wehr.
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