In der Talkshow Markus Lanz teilte Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey am Donnerstag Abend mit, sie fände eine Stromabschaltung in der Hauptstadt für "zwei bis drei Stunden vertretbar". Dies berichtete die Berliner Zeitung am Freitag. Demnach habe die Bürgermeisterin in der Talkshow gesagt, sie könne sich in der Energiekrise in einzelnen Stadtteilen ein kurzzeitiges Abschalten der Stromversorgung als Notmaßnahme vorstellen. Dabei sei der Schutz der Stromversorgungs-Infrastruktur vor einer Überlastung das Wichtigste.
Erst vor Kurzem habe auch der Berliner Senat mitgeteilt, so die Zeitung, dass die Gefahr eines längeren und großflächigen Stromausfalls, eines sogenannten Blackouts, "als sehr gering einzustufen" sei. Aber hinsichtlich einer Stromabschaltung hätte auch der Senat betont, dass im Winter die Stromnetze örtlich und zeitlich begrenzt abgeschaltet werden, sollte das Erdgas knapp werden.
Nach Giffeys Auffassung sei das kein Szenarium, das akut anstehe. Im Fall der Abschaltungen würden die Stromausfälle zudem auch rechtzeitig angekündigt, sodass sich die Menschen darauf vorbereiten könnten. Die Bürgermeisterin habe sich laut Berliner Zeitung bei Markus Lanz dazu wie folgt geäußert:
"Wenn man dafür an bestimmten Stellen dann mal für zwei Stunden, für drei Stunden, angekündigt auf Strom verzichten muss, dann ist das ein Szenario, das vertretbar ist. Aber es ist nicht etwas, das jetzt akut ansteht."
Als Erklärung für eine drohende Überlastung des Stromnetzes habe Giffey den Riesenabsatz von Heizlüftern angegeben: "Sondern dass wir einen Riesenabsatz von diesen Heizlüftern, die man in die Steckdose steckt, haben."
Die Menschen würden beim Ausfall von Gasheizung und Fernwärme mit Strom heizen. Wenn dann gleichzeitig gebacken, gewaschen und mit Strom geheizt würde, wären die Anlagen überlastet. Darauf müssten Politik und Stromversorger vorbereiten, so die Berliner Bürgermeisterin.
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