Laut Informationen des Spiegel seien am Mittwoch 250 Beamte des Bundeskriminalamtes an der Durchsuchung von 24 Objekten beteiligt. Es soll sich unter anderem um drei Häuser des Russen Alischer Usmanow in Rottach-Egern am Tegernsee handeln. Außerdem sollen Objekte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht worden sein. Der Razzia sollen monatelange Ermittlungen vorausgegangen sein.
Die Staatsanwaltschaft München II hat die Identität des Besitzers nicht genannt. In einer Pressemitteilung ist von "einem russischen Staatsbürger" sowie vier weiteren Beschuldigten die Rede.
Der Unternehmer steht seit Ende Februar auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Trotz Verbotes soll er mit eingefrorenen Geldern Sicherheitspersonal bezahlt haben, das seine Immobilien in Oberbayern bewachen sollte. Es bestehe daher der Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz, so die Behörde. "Den übrigen Beschuldigten wird vorgeworfen, durch die Erbringung der Bewachungsdienste beziehungsweise deren Unterstützung und die Entgegennahme der Bezahlung zu dem AWG-Verstoß Beihilfe geleistet zu haben", heißt es in einer Presseerklärung.
Laut dem Spiegel soll er außerdem von 2014 bis 2022 Einkommens- und Schenkungssteuern in Höhe von 555 Millionen Euro hinterzogen haben. Die deutschen Behörden begründen ihr Vorgehen damit, dass Usmanow sich vorwiegend in der Bundesrepublik aufhält und infolgedessen Steuern zahlen muss.
Der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan sagte dem Boulevardblatt BILD:
"Ich begrüße es, dass die Bayerische Steuerverwaltung tätig geworden ist. Es bleibt aber ein Wermutstropfen: Man geht jetzt über den Kunstgriff Steuer, weil es immer noch keine rechtlichen Maßnahmen für Vermögenseinziehungen gibt. Das Einfrieren von Vermögen reicht da als Sanktion nicht".
Usmanow ist einer der reichsten Menschen Russlands und im vergangenen Jahr zählte er auch zu den 250 reichsten Menschen in Großbritannien. Der Geschäftsmann gilt seit langem als eine Figur, die Wladimir Putin nahe steht.
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