Wagenknecht im "linken" Abseits? Wissler und Schirdewan not amused wegen Bundestagsrede

Wie lange geht das noch gut mit Sahra Wagenknecht und der Linkspartei? Besonders zum neuen Co-Vorsitzenden Martin Schirdewan scheint das Verhältnis abgekühlt – vor allem Wagenknechts Forderung nach der Aufhebung der antirussischen Sanktionen stößt auf innerparteiliche Kritik.

Die beiden Linken-Vorsitzenden Janine Wissler und der erst seit Kurzem amtierende Martin Schirdewan haben die Bundestagsrede der Ex-Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht vom Mittwoch kritisiert. Demnach habe deren emotionale Rede teilweise nicht den beschlossenen Positionen der Partei entsprochen und "verständlicherweise für Unmut innerhalb der Partei und in unserem Umfeld gesorgt", erklärten Wissler und Schirdewan im Neuen Deutschland.

Besonders dass Wagenknecht die antirussischen Sanktionen als "einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten" bezeichnet hatte, stieß im Berliner Liebknecht-Haus übel auf. Wissler und Schirdewan betonten unisono:

"Wagenknecht zu diesem Tagesordnungspunkt sprechen zu lassen, obwohl sie nicht Mitglied eines Ausschusses ist, war eine Entscheidung des Fraktionsvorstandes, nicht der Parteivorsitzenden."

Noch wichtiger war jedoch ein anderer Punkt: Abgeordnete, die für die Fraktion auftreten, müssen "aus unserer Sicht die beschlossenen Positionen der Linken vertreten".

Wagenknechts Rede hatte zuvor bereits für Verärgerung bei Teilen der Linken geführt. So hatte etwa die Linken-Abgeordnete Kathrin Vogler getwittert:

"Es gibt keinen Wirtschaftskrieg gegen Russland, sondern einen realen Angriffskrieg gegen die Ukraine, in dem Energie zur Waffe geworden ist."

Mehr zum Thema - Wagenknecht: "Wir haben die dümmste Regierung in Europa – Herr Habeck, treten Sie zurück"