Eike Hamer: Entlastungspaket ist Mogelpackung, Mittelstand wird absichtlich vernichtet

Das in Berlin geschnürte Entlastungspaket kommt zu spät, erscheint wenig durchdacht, ist kolossal unterdimensioniert und könnte sich für breite Schichten als fatal erweisen. Es werden falsche Anreize gesetzt, meint der Ökonom Hamer. Am Ende laufe es auf "Sabotagepolitik" hinaus.

Geht es bei den Entlastungspaketen gar nicht um das Wohlergehen der Bundesbürger? Aus Sicht des Ökonomen Dr. rer. pol. Eike Hamer definitiv nicht: Netzwerke im Hintergrund, aus denen heraus die deutschen Politiker ihre Macht erhalten, seien ihnen wichtiger, konstatiert Hamer im Interview mit RT DE. Die angekündigten Maßnahmen würden keine Entlastung schaffen, sondern großen Schaden anrichten:

"Es passt alles von vorne nach hinten nicht."

Man müsse von einer "völlig verkorksten Wirtschaftspolitik" sprechen. Dabei habe Annalena Baerbock die Haltung der Berliner Politik auf den Punkt gebracht: Was die deutschen Wähler denken und wollen, sei der Bundesregierung schlichtweg egal. Ideologie bestimme die Politik, nicht Sachkenntnis. Auch die Angaben zu den angeblich bereits erreichten Füllständen der Gasspeicher könnten nicht stimmen. Denn woher soll das Gas, trotz reduzierter oder gekappter Leitungskapazitäten, gekommen sein? Die Warnungen eines Friedrich Merz vor Blackouts seien daher berechtigt.

Die Politik habe die Strom- und Gaspreisexplosion absichtlich herbeigeführt und verursacht und damit ein Vielfaches an Schäden bei den Bürgern. Gleichzeitig seien die sogenannten Entlastungspakete plumpe "Mogelpackungen". Denn letztendlich blecht "der Leistungsträger in diesem Lande" auch dafür, erklärt Hamer weiter. Schon jetzt könne man feststellen:

"Der Mittelstand wird massiv jetzt in die Insolvenzen gedrückt. Der Mittelstand wird reihenweise absichtlich von der Bundesregierung vernichtet. (...) Dieser Winter wird extrem."

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