Weitgehend unbeachtet von den deutschen Mainstreammedien treibt es aufgrund der antirussischen Sanktionen und der damit verbundenen steigenden Energie- und Lebensmittelpreise immer mehr Menschen auf die Straße. Am Montag gingen allein in Leipzig nach unbestätigten Augenzeugenberichten ca. 4.000 Parteigänger der Linke/SDS und etwa 2.000 "Freie Sachsen" demonstrierend durch die Stadt, in Berlin versammelten sich etwa 1.000 Menschen vor der Zentrale der Grünen. Doch auch in zahlreichen anderen Städten vor allem im Osten Deutschlands machten zahlreiche Bürger ihrem Unmut Luft.
In Leipzig demonstrieren "Die Linke.SDS" und die "Freien Sachsen" auf dem Augustusplatz – Polizei stoppt Umzug
Auf dem Augustusplatz hat der Studentenverband "Die Linke.SDS" innerhalb eines eigens abgesperrten Areals eine Demonstration für 4.000 Menschen angemeldet. Zu sehen waren dabei Plakate mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Finanzminister Christian Lindner und dem Slogan:
"They got money for wars but can't feed the poor. [Sie haben Geld für Kriege, können aber die Armen nicht ernähren.]"
Daneben fanden sich Parolen wie "Preise hoch, Tasche leer, Kapitalismus danke sehr" oder "Wer hat, der gibt. Die Reichen müssen für die Krise bezahlen", aber auch "Rechter Hetze widersetzen". Damit dürften u. a. die ebenfalls zahlreich auf dem Augustusplatz versammelten "Freien Sachsen" gemeint sein – die sich seit Beginn des Krieges in der Ukraine gegen die antirussischen Sanktionen aussprechen und bereits zahlreiche Demonstrationen veranstaltet haben.
Laut deren eigenen Angaben wurde deren Protestzug von der Polizei gestoppt – während "Linksextremisten" Blockaden errichten durften. Bei Twitter hieß es bei Anbruch der Dunkelheit weiter:
"Die Lage in Leipzig ist weiterhin unübersichtlich. Ein großer Teil der Spaziergänger läuft jetzt in der anderen Richtung über den Ring, aber tausende Bürger stehen ebenfalls vor den Absperrungen.Dieser Tag muss ein juristisches Nachspiel für die Polizeiführung haben. Noch heute Abend sollte die AfD im sächsischen Landtag eine Sondersitzung des Innenausschusses beantragen und diese politische Willkür aufarbeiten."
Ein linker Protestzug zog dagegen ungehindert durch die Innenstadt.
Weitere Tumulte zwischen den Lagern am Abend sind nicht ausgeschlossen.
Bewegung "Aufstehen" versammelt sich vor grüner Parteizentrale in Berlin
Vor dem Büro der Parteizentrale der Grünen in Berlin versammelten sich am Abend etwa 1.000 Menschen unter dem Motto: "Genug ist genug – Protestieren statt frieren", ergänzt um den Slogan "Heizung, Brot und Frieden". Maßgeblich beteiligt an der Demonstration war die Bewegung Aufstehen, die NaturFreunde Deutschlands, Gewerkschaftszusammenhänge sowie Teile der Linkspartei (einer der Initiatoren ist z. B. der Abgeordnete der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Alexander King).
Auch in anderen Städten Ostdeutschlands kam es zu Protesten gegen die Regierung. So fanden sich in Magedeburg, Dresden, Schneeberg, Heidenau sowie in Kamenz jeweils mehrere Hundert Menschen zu "Spaziergängen"zusammen.
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