In den meisten Ländern der EU gilt die Maskenpflicht beim Fliegen lange nicht mehr. Gleichzeitig hat die Bundesregierung vor, im Herbst neue Corona-Schutzregeln einzuführen. Dementsprechend soll eine FFP2-Maskenpflicht im Flugverkehr bis April 2023 gelten.
Vor diesem Hintergrund meldete sich der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (kurz BDL) zu Wort. Der BDL kritisierte die Maßnahme mit der Begründung, dass dies nicht verhältnismäßig sei. Auch die bisherige Maskenpflicht sei vielen Passagieren nur schwer vermittelbar, da sie in kaum einem anderen europäischen Land noch in Kraft sei.
Auch die Lufthansa sprach sich für die Abschaffung der Maskenpflicht an Bord. Lufthansa-Vorstandsmitglied Christina Foerster erklärte in einem Interview, dass der Konzern auf die Eigenverantwortung der Fluggäste setzen wolle. Foerster zufolge sollten Fluggäste selbst entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht. Darüber hinaus werde in Flugzeugen die Luft durch Hochleistungsfilter gereinigt. Weiter hieß es:
"Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt, gelten sollen."
Das Vorstandsmitglied wies ebenso wie der BDL darauf hin, dass die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen. Deswegen sei "dieser deutsche Sonderweg" nur schwer erklärbar und durchsetzbar, so Foerster weiter.
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch die neuen Corona-Maßnahmen auf den Weg gebracht, die vom 1. Oktober 2022 bis 7. April 2023 weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsehen. Bundesweit soll FFP2-Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen, Pflegeheimen und Kliniken gelten. Die Maskenpflicht besteht auch aktuell, jedoch reicht bisher eine einfachere OP-Maske. Diese soll künftig nur noch für Kinder von sechs bis 14 Jahren und für Mitarbeiter zulässig sein.
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