Am 18. August 1944 ermordeten die deutschen Faschisten den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands Ernst Thälmann im Konzentrationslager Buchenwald nach jahrelanger "Schutzhaft". Der Arbeiterführer und Antifaschist sollte den sich abzeichnenden Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus nicht mehr erleben.
Nach 1990 wurde das Andenken an Thälmann, das in der DDR großen Raum eingenommen hatte, weitgehend getilgt. Auch in Leipzig wurden viele Erinnerungsstätten eingeebnet, Straßen und Plätze umbenannt. Eine einzige Gedenktafel hängt noch am Volkmarsdorfer Markt, der viele Jahre wie die benachbarte Eisenbahnstraße nach Ernst Thälmann benannt war. Denn hier, im damals überwiegend von Arbeitern unter schrecklichsten Wohnbedingungen bewohnten Leipziger Osten hatte der KPD-Frontmann seine Wahlkampfreden gehalten.
Hier legten die Leipziger Kommunisten aus der DKP und nahestehenden Organisationen sowie Sympathisanten am Donnerstag, als sich der Tag des Mordes zum 78. Mal jährte, einen Blumenkranz nieder. Und erlebten eine Überraschung: Just zur selben Uhrzeit versammelten sich an dem Ort Jugendliche, mehrere Dutzend, zu einer angemeldeten Gedenkveranstaltung für Ernst Thälmann.
Während der DKP der Nachwuchs ausbleibt, haben sich mehrere Dutzend Jungkommunisten in eigenen Gruppen organisiert, unter anderem der "Roten Wende" und den Revolutionären Frauen Leipzig. Die Jungkommunisten brachten sogar einen Trompeter mit, der das Thälmannlied ("Thälmann ist niemals gefallen") spielte und die Versammelten später bei der "Internationale" begleitete. Die DKP-Genossen schlossen sich dabei den Jungkommunisten an.
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