Wie der RBB berichtet, waren am Montag etwa 6.500 Demonstranten in Berlin unterwegs, um gegen "Corona-Maßnahmen" wie die Impfpflicht im Pflegebereich und die anhaltende Maskenpflicht im ÖVPN zu demonstrieren. Auch waren zahlreiche Friedensplakate zu sehen, die sich für ein Ende des Krieges in der Ukraine und die Aufhebung der antirussischen Sanktionen, die zu enormen Kostensteigerungen im Energiebereich führen, stark machen. Alternative Medien geben die Zahl der Teilnehmer mit bis zu 19.000 an.
Auf einer Bühne vor dem Bundestag verlas Rechtsanwalt Ralf Ludwig eine Grußbotschaft des "Querdenken"-Gründers Michael Ballweg – aus der Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim. Der Unternehmer sitzt bereits seit Ende Juni in Haft. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft wirft dem 47-Jährigen Betrug und Geldwäsche vor.
Der Umzug am Montag gilt als die zentrale Demonstration in dieser "Woche der Demokratie", wie die Berliner Organisatoren um den Publizisten Anselm Lenz und die Initiative "Studenten stehen auf" ihr Protestprogramm selbst nennen. Die weitgehend friedliche Demonstration zog unter anderem durch den Tiergarten und vor die Hauptstadtbüros verschiedener Medien.
Laut dem Tagesspiegel kam es bei einer thematisch ähnlichen Demonstration am Samstag zu zwei Flaschenwürfen auf den Demonstrationszug, bei dem auch einige Russland-Fahnen zu sehen waren. Dadurch fühlte sich laut Polizei ein Mann aus der Ukraine "provoziert". Gegen ihn ermittelt nun die Polizei.
Auch in anderen Städten kam es zu Protesten und Solidaritätskundgebungen für Ballweg. So "spazierten" im sächsischen Chemnitz mehrere hundert globalisierungskritische Teilnehmer am Montag durch die Innenstadt.
Weitere Hauptveranstaltungen der "Demokratiewoche" sind laut den Organisatoren eine Demonstration unter dem Motto "Medizinisches Personal & Feuerwehrgewerkschaft gegen einrichtungsbezogene Impfpflicht und für die Aufklärung der Impfschäden" am Mittwoch sowie am Samstag ein sogenanntes "Friedensfest" im Berliner Mauerpark.
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