Die große Hitzewelle hat auch den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei ihrem feierlichen Gelöbnis am Mittwoch in Berlin zu schaffen gemacht. Rund 400 Rekrutinnen und Rekruten waren im Berliner Bendlerblock angetreten, um am 78. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler ihr Gelöbnis abzulegen.
28 von ihnen hatten während der Veranstaltung Kreislaufprobleme, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Alle Betroffenen sind aber wieder im Kreise ihrer Angehörigen - darüber sind wir sehr froh!", hieß es am späten Abend auf Twitter.
Die Soldaten seien sofort vor Ort behandelt worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums weiter mit. Drei Soldaten waren vorsorglich zur Behandlung ins Bundeswehrkrankenhaus gebracht worden. In den vergangenen Tagen war es auch in Deutschland besonders heiß gewesen. Am Mittwoch wurden an mehreren DWD-Stationen mehr als 40 Grad gemessen, es war der bisher heißeste Tag des Jahres.
Das Gelöbnis findet jährlich am 20. Juli statt, dem Datum, an dem Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Jahr 1944 versucht hatten, Adolf Hitlers menschenverachtenden und aussichtslosen Angriffskrieg zu beenden, indem sie ein Attentat mit einer Bombe auf ihn geplant hatten, das jedoch gescheitert war. Stauffenberg und drei Mitverschwörer wurden noch am Abend des Attentats im Innenhof des Bendlerblocks erschossen. In den folgenden Wochen und Monaten richteten die Nazis rund 90 weitere Beteiligte und Unterstützer hin.
Die Frauen und Männer um Graf von Stauffenberg hätten ihr Leben riskiert, um Hitlers Regime zu stürzen, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch auf Twitter. "Ihr Opfer verpflichtet uns, stets für die Demokratie einzustehen." Der 20. Juli sei für die Bundeswehr ein "herausragender Tag", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Abend beim Gelöbnis im Bendlerblock.
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