Wie die Berliner Zeitung berichtet, kam es bei einem Streit zwischen Badegästen und Angestellten im Columbiabad in Berlin-Neukölln zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, bei der elf Menschen verletzt wurden. Dabei nahm die Polizei im Anschluss drei junge Männer (19, 23 und 24 Jahre alt) als mögliche Tatverdächtige fest. Ihnen wird nach Angaben einer Polizeisprecherin vorgeworfen, "gegen 19:30 Uhr in einem Neuköllner Freibad am Columbiadamm mehrere Personen verletzt zu haben."
Weiterhin hieß es, dass gegen 18:30 Uhr etwa 12 Personen des Freibades verwiesen worden seien, die in ähnlich großer Stärke eine Stunde später und mit "Schlagwerkzeugen [...] gezielt auf Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes des Freibades losgegangen [sind] und dabei mehrfach ein Reizstoffsprühgerät verwendet haben."
Drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes flüchteten sich daraufhin in den Aussichtsturm des Freibades und schlossen die Tür ab. Die Polizei äußerte sich weiter:
"Daraufhin versuchten die Tatverdächtigen vergeblich, diese Tür einzuschlagen."
Erst als die Ordnungskräfte anrückten, seien die Schläger in verschiedene Richtungen geflüchtet. Bei dem neuerlichen Gewaltausbruch wurden insgesamt elf Personen im Alter von 15 bis 49 Jahren, darunter sechs Badegäste, vier Sicherheitsmitarbeiter und ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes, durch den Einsatz des Reizstoffsprühgeräts verletzt. Die Polizeisprecherin ergänzte:
"Im Nahbereich des Tatorts konnten drei der Tatverdächtigen in einem Ford Ka aufgegriffen und festgenommen werden. Unter dem Beifahrersitz fanden die Polizistinnen und Polizisten einen Schlagstock, einen Baseballschläger im Kofferraum sowie bei dem 23-jährigen Fahrzeugführer ein Messer. Alle Gegenstände wurden beschlagnahmt."
Die Männer im Alter von 19, 23 und 24 Jahren, laut dem Tagesspiegel ein Deutsch-Libanese und zwei Deutsche mit arabischen Wurzeln, wurden vorläufig festgenommen. Sie sind bereits polizeibekannt und etwa mit Körperverletzungsdelikten oder Fahren ohne Führerschein in Erscheinung getreten. In Berlin kommt es besonders in diesem Sommer zu regelmäßigen Massenschlägereien in Freibädern, wobei auch Schlag- und Stichwaffen verwendet werden.
Der Berliner Senat sieht indes keine Häufung bei Gewaltvorfällen in Freibädern. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage heißt es:
"Der Senat sieht die Vorfälle kritisch, weist jedoch auch darauf hin, dass es sich hierbei – entgegen der Wahrnehmung in Teilen der Öffentlichkeit – um Ausnahmevorfälle handelt und dass der Betrieb der Berliner Sommerbäder in aller Regel friedlich und sicher verläuft."
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