Produktionskosten im Bäckerhandwerk um bis zu 30 Prozent gestiegen

Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise setzen auch dem deutschen Bäckerei- und Metzgerhandwerk zu. Verbände beider Branchen warnen vor möglichen Folgen für die Zukunft der einzelnen Betriebe. Allein Mehl sei bis zu 70 Prozent teurer geworden.

Gestiegene Kosten setzen Bäckern und Metzgern zu. Die Produktionskosten im Bäckerhandwerk seien im Vergleich zur Zeit vor dem Ukraine-Krieg im Schnitt um bis zu 30 Prozent gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Daniel Schneider, der Deutschen Presse-Agentur. Allein Mehl sei teilweise bis zu 70 Prozent teurer geworden. Er hob hervor:

"Es wird derzeit mit sehr spitzer Feder kalkuliert. Die Bäckereien können die Preissteigerungen wegen der sinkenden Kaufkraft der Verbraucher nicht komplett an die Kundinnen und Kunden weitergeben."

Auf viele Betriebe kommen wegen der Gaskrise infolge des Ukraine-Krieges höhere Belastungen zu. Mehr als die Hälfte der Öfen in Bäckereien werden Schätzungen zufolge mit Gas betrieben. "Eine Umstellung auf Strom bedeutet erhebliche Zusatzkosten, könnte aber im Fall des Gasmangels den Betrieb aufrechterhalten", erklärte Schneider.

Auch Reinhard von Stoutz aus der Geschäftsleitung des Deutschen Fleischer-Verbandes betonte:

"Die ganze Kette der gestiegenen Kosten ist inzwischen bei uns angekommen – von höheren Preisen, beispielsweise für Gewürze, bis zur Energie."

Das werde in die Kalkulation der Betriebe einfließen müssen. Der Betrieb einer Fleischerei ist wegen der großen Kühl- und Erhitzungsanlagen nach seinen Angaben besonders energieintensiv. Im Schnitt werde der Energiebedarf etwa zu zwei Dritteln mit Strom, zu einem Drittel mit Gas oder Öl gedeckt.

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(rt/dpa)