Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream von Russland nach Deutschland wird für die jährlichen Wartungsarbeiten für zehn Tage abgeschaltet, bestätigte das für das Projekt verantwortliche Unternehmen am Freitag. Beide Stränge der Pipeline werden vom 11. bis zum 21. Juli für Reparaturarbeiten stillgelegt. Der Betreiber fügte hinzu, dass der Zeit- und Arbeitsplan der Abschaltung zuvor mit allen Partnern der Nord Stream AG abgesprochen wurde.
"Die Nord Stream AG wird beide Stränge ihres Gaspipelinesystems für routinemäßige Wartungsarbeiten einschließlich der Prüfung mechanischer Elemente und Automatisierungssysteme vorübergehend abschalten, um einen zuverlässigen, sicheren und effizienten Pipelinebetrieb zu gewährleisten", heißt es in der Erklärung.
Im Juni wurden die russischen Gaslieferungen durch die Unterwasserpipeline nach Deutschland aufgrund technischer Probleme im Zusammenhang mit den westlichen Sanktionen gegen Moskau um bis zu 60 Prozent reduziert. Als Reaktion darauf hat die Bundesregierung die zweite "Alarmstufe" ihres dreistufigen Gasnotstandsplans eingeleitet. Berlin warnte angesichts der abnehmenden Lieferungen aus Russland vor einer ernsthaften Verknappung des Brennstoffs, auf den Deutschland stark angewiesen ist.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat mehrmals darauf hingewiesen, dass er ein vollständiges Ausbleiben russischer Gaslieferungen durch Nord Stream befürchtet. Ab dem 11. Juli drohe "eine Blockade von Nord Stream 1 insgesamt", daher könne die Versorgung im Winter problematisch werden. Die Gasversorgung über den Sommer sei gewährleistet. "Gas ist von nun an ein knappes Gut in Deutschland", sagte Habeck dazu. Die Bürger wurden aufgerufen, auf alle erdenklichen Weisen Energie einzusparen.
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