Wegen Geldentwertung: Jeder Sechste schränkt sich beim Essen ein

Die hohe Inflation aufgrund der jahrzehntelangen Ausweitung der Geldmenge durch die EZB, der Lockdowns durch die Corona-Situation sowie die antirussischen Sanktionen beuteln die Verbraucher in Deutschland immer stärker. Jeder Sechste spart nun auch beim Essen.

Ebbe in Deutschlands Küchen: Wegen der Rekord-Inflation sparen einer Umfrage zufolge 16 Prozent der Deutschen reguläre Mahlzeiten ein. Weitere 13 Prozent könnten dazukommen, wenn die Geldentwertung anhält, wie die Bild unter Berufung auf eine Insa-Umfrage am Freitag berichtet. Von allen Befragten kaufen demnach 41 Prozent in günstigeren Supermärkten ein, 42 Prozent sparen durch den Verzicht auf Fleisch und Fisch.

Die Inflation in Deutschland war im Mai offiziell auf 7,9 Prozent gestiegen, während sich Nahrungsmittel innerhalb eines Jahres um mehr als elf Prozent verteuerten. Zuletzt hatte es vor 39 Jahren aufgrund der  "Öl-Krise" in Westdeutschland annähernd hohe Werte gegeben. Die Geldentwertung zeigt sich vor allem bei den Energiekosten infolge der antirussischen Sanktionen. Sie ist aber insbesondere eine Folge des jahrzehntelangen Fiat-Geld-Druckens der EZB sowie der Lockdowns aufgrund der Corona-Situation und daraus resultierender gestörter Lieferketten.

Der Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD) Adolf Bauer meldete große Sorgen aufgrund der Ergebnisse der Umfrage an. Er verlangte mehr Gegensteuern von der Bundesregierung. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Verena Bentele meinte, die Menschen litten massiv unter den gestiegenen Preisen. Sie fuhr fort:

"Mitglieder berichten uns, dass sie sich nur noch Nudeln und Toast leisten können."

Sie schlägt daher eine Streichung der Mehrwertsteuer auf frische Lebensmittel und eine finanzielle Entlastung für jene vor, die bei der Energiepauschale leer ausgegangen seien. Zudem sollen Rentner, pflegende Angehörige und alle, die 2022 lediglich Kranken-, Übergangs- oder Elterngeld erhalten, ein Energiegeld von 300 Euro erhalten.

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