Oppositionsführer Merz wirft Bundesregierung Verzögerungen bei Waffenlieferungen vor

Der Vorsitzende der CDU kritisiert die Bundesregierung. Er wirft ihr Verzögerungen bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine vor. Indessen zeigt sich der ukrainische Botschafter angesichts Deutschlands Zusagen weiterer Waffenlieferungen zufrieden.

Der Vorsitzende der CDU Friedrich Merz hat der Bundesregierung vorgeworfen, bewusst Waffenlieferungen an die Ukraine zu verzögern. Am Donnerstag sagte der Oppositionsführer im ZDF-Morgenmagazin: "Deutschland liefert nicht und Deutschland verzögert und jeden Tag sterben Menschen, und zwar in großer Zahl." Hätten sich alle Staaten wie Deutschland verhalten, "hätte die russische Armee Kiew bereits eingenommen", so Merz.

Bundeskanzler Olaf Scholz ist seit Wochen mit Vorwürfen konfrontiert, bei Waffenlieferungen an die Ukraine zu zögerlich vorzugehen. Obwohl die Bundesregierung der Ukraine bereits in großem Stil Panzerabwehrwaffen, Flugabwehrraketen oder Maschinengewehre sowie etwa 15 Millionen Schuss Munition zur Verfügung gestellt hatte, werden Verzögerungen bei Lieferungen schwerer Waffen kritisiert. Panzerhaubitzen sowie Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard wurden zugesagt, sind aber noch nicht in der Ukraine angekommen. Am Mittwoch machte Scholz im Bundestag weitere Versprechen: So soll die Ukraine vier Mehrfachraketenwerfer, ein modernes Flugabwehrsystem und ein modernes Ortungsradar erhalten.

Aus Merz' Sicht hätte Deutschland aber bereits mehr tun können. "Deutschland hätte der Ukraine Marder-Panzer liefern können, sie machen es nicht, sie verzögern, sie kündigen es an, sie sagen Ringtausch und der Ringtausch funktioniert nicht", sagte er. Es werde "ganz bewusst auf der Bremse gestanden." In einem Tweet wandte sich Merz direkt an den Bundeskanzler und unterstellte ihm "eine zweite Agenda".

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