Deutscher Luftverkehrsverband fordert Ende der Maskenpflicht in Flugzeugen

Auf Flügen von und nach Deutschland gilt weiterhin die Maskenpflicht. Der Luftverkehrsverband fordert, dass die Passagiere künftig selbst entscheiden sollen, ob sie den Mund- und Nasenschutz tragen wollen oder nicht.

Die bundesweite Maskenpflicht in Flugzeugen ist im Deutschen Infektionsschutzgesetz (IfSG) vorerst bis 23. September als notwendig deklariert. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Luftverkehrsverbands (BDL), Matthias von Randow, verlangte am Mittwoch dennoch erneut ein Ende der Maskenpflicht, wie das Luftfahrtnachrichten-Portal aero.de schreibt. Von Randow wörtlich:

"Die Passagiere sollten selbst entscheiden, ob sie den Mund- und Nasenschutz tragen wollen oder nicht."

Jüngste Lockerungen der EU-Empfehlungen unterstützen dabei die Forderungen des Verbandssprechers. So heißt es in einer Mitteilung vom 11. Mai auf der Seite des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten:

"Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) haben eine Aktualisierung der Gesundheitssicherheitsmaßnahmen für Flugreisen herausgegeben, die den Weg für eine Lockerung der Pflicht zum Tragen medizinischer Masken an Bord eines Flugzeugs ebnet, aber darauf hinweist, dass eine Gesichtsmaske nach wie vor eine der besten Schutzmaßnahmen gegen die Übertragung von COVID-19 ist."

EASA-Exekutivdirektor Patrick Ky präzisierte in der Mitteilung:

"Viele Passagiere und auch Mitglieder des Flugpersonals wünschen sich, dass Masken nicht mehr zwingend zum Flugverkehr dazugehören. Wir befinden uns jetzt am Anfang dieses Prozesses. Die Fluggäste sollten sich weiterhin an die Vorschriften ihrer Fluggesellschaft halten und in Fällen, in denen vorbeugende Maßnahmen freiwillig sind, verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen und die Wahl anderer Fluggäste respektieren."

Europas größter Billigflieger Ryanair teilte mit, dass das Unternehmen auf EU-Flügen seit dem 16. Mai "gemäß den neuen EASA-Richtlinien auf die vorgeschriebenen Gesichtsmasken verzichten wird", jedoch "optional, mit Ausnahme der Flüge in/aus den 14 EU-Staaten, in denen Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin Pflicht sind". Neben Deutschland und Österreich sind das Länder wie Spanien, Griechenland und Portugal.

BDL-Geschäftsführer von Randow fordert von der Bundesregierung, dass sie "die Maskenpflicht auf dem Verordnungsweg beenden und dem Beispiel zahlreicher anderer Staaten wie Frankreich, den USA oder Großbritannien" folgen sollte. Er erklärte:

"Die Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen ist den Passagieren mittlerweile nicht mehr nachvollziehbar zu vermitteln und führt immer mehr zu kaum vermeidbaren Auseinandersetzungen."

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) unterstützt das Anliegen des Deutschen Luftverkehrsverbands. Wissing teilte im Verlauf der letzten Woche mit:

"Wir sollten hier europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr. Denselben Anpassungsbedarf sehe ich auch für die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen."

An deutschen Flughäfen gibt es keine generelle Maskenpflicht mehr. Die größten Airports wie Frankfurt, München, Köln oder Düsseldorf sprechen jedoch trotzdem weiterhin eine Empfehlung aus, den Mund- und Nasenschutz während des Aufenthalts im Terminal zu tragen. 

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