"Um Inflation zu bekämpfen" – Wirtschaftslobby fordert Rente ab 70

Um die steigende Inflation zu bekämpfen, sprechen sich einige Wirtschaftslobbyisten in Deutschland für eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters aus. Immer mehr Rentnern stünden immer weniger Beschäftigte gegenüber. Das könne zu weiter steigenden Preisen führen.

Im Kampf gegen die hohe Inflation sprechen sich einige Wirtschaftslobbyisten in Deutschland für eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters aus. Der Ökonom Gunther Schnabl sagte dem Springerblatt Bild am Mittwoch:

"Das Renteneintrittsalter muss steigen. Deutschland hat schon heute ein riesiges Fachkräfteproblem, Hunderttausende Stellen sind unbesetzt."

Das führe dazu, dass unter anderem die Löhne in den nächsten Jahren kräftig steigen müssten und damit Waren und andere Leistungen noch viel teurer würden, so Schnabl. Der Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, erklärte:

"Der Mix aus alternder Gesellschaft, hoher Verschuldung und Energiewende wird in den nächsten Jahren zu einer steigenden Gefahr für die Preisstabilität."

Immer mehr Rentnern stünden immer weniger Beschäftigte gegenüber. Das könne zu weiter steigenden Preisen führen. Für große Aufregung hatten im vergangenen Sommer Vorschläge des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium über eine Reform hin zur Rente mit 68 gesorgt. Nach geltender Rechtslage wird die Altersgrenze für die Rente ohne Abschläge bis 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben.

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(rt de/dpa)