Berlin habe derzeit "weder eine exorbitante Belastung der Krankenhaus-Infrastruktur noch eine extrem hohe Pathogenität", erklärte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) gegenüber rbb am Montag und kündigte damit ein Auslaufen der Corona-Beschränkungen nach dem 1. April in der Hauptstadt an. Am Dienstag beschloss nun der Senat diesen Schritt.
Ab kommenden Freitag wird die Maske nur noch in Bussen und Bahnen, Arztpraxen, Krankenhäusern und weiteren Pflegeeinrichtungen Pflicht sein. In Krankenhäusern, Gefängnissen oder Asylbewerberheimen gilt zudem auch eine Testpflicht, genauso wie in Pflegeeinrichtungen.
In den Schulen fällt zwar die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes am 1. April weg, doch das obligatorische Testen – dreimal pro Woche – bleibt. Auch in den Kitas sollen weiterhin regelmäßig die Schnelltests zur Anwendung kommen.
Weiterhin in Kraft bleiben die bundesweit gültigen Quarantäne-Maßnahmen bei einer nachgewiesenen Corona-Infektion. Auch für Kontaktperson bleibt die Pflicht zur Isolation.
Gesundheitssenatorin Ulrike Gote hatte sich zuvor gegen ein Auslaufen zahlreicher Corona-Regeln ausgesprochen. Gegenüber dem Tagesspiegel hatte die Grünen-Politikerin erklärt, dass es aus ihrer Sicht ein "falscher Zeitpunkt für ein Ende der Maßnahmen" sei. Berlin habe laut Gote in der Gesundheitsministerkonferenz gemeinsam mit anderen Ländern um eine Verlängerung bis Ende April gebeten, war aber gescheitert.
Vor wenigen Tagen hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an die großen Supermarkt-, Discounter- oder Drogerieketten appelliert, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und auch nach dem 1. April in ihren Läden die Maskenpflicht beizubehalten. Aldi Nord und Lidl teilten etwa gegenüber RTL/ntv mit, dass man die Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern beobachten und bei entsprechender Verordnung die geforderten Maßnahmen realisieren" wolle. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung will der Textildiscounter KiK weiterhin die Maske verlangen.
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