Am Freitag haben erneut viele Menschen in deutschen Städten demonstriert, um den Klimawandel zu verhindern, und die Regierungen zu einem Ausstieg aus fossilen Energieträgern aufgefordert. Das berichtet die Welt.
In Berlin gab die Polizei am Mittag die Anzahl der Demonstranten mit etwa 10.000 an. Nach eigenen Angaben der Initiatoren von Fridays for Future waren in der Hauptstadt 22.000 Menschen auf der Veranstaltung, in Hamburg 12.000. Dabei handelte es sich um überwiegend junge Leute, die sich zunächst nahe dem Hauptbahnhof versammelten und dann zum Brandenburger Tor liefen. Dort fand eine Kundgebung statt, bei der auch das bekannteste Gesicht der Bewegung in Deutschland auftrat: Luisa Neubauer.
Die Teilnehmer folgten forderten "als Antwort auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine" ein Ende des Imports von fossilen Energieträgern. Man will dazu "ein Ende des Krieges und einen Importstopp von Kohle, Öl und Gas aus Russland" – wie es auf der Homepage der Bewegung hieß. Heftige Kritik gab es an der Ampel-Regierung und vor allem an den Grünen. Carla Reemtsma von Fridays for Future Hamburg sagte dazu:
"Während die Klimakrise eskaliert, finanziert die Ampel mit ihren fossilen Energieimporten Putins Angriff auf die Ukraine. Mit ihren Entscheidungen zur Energieversorgung verschlimmert sie den Krieg und die Klimakrise weiter."
Die Ampel müsse jetzt den Importstopp umsetzen und ein Enddatum für Öl und Gas festlegen – das gelte auch für die Golfstaaten:
"Nur so kann sie bestehende Abhängigkeiten von Autokraten beenden, gleichzeitig darf sie wie in Katar keine neuen eingehen."
Eine andere Sprecherin erklärte, es brauche jetzt Milliarden für den Ausbau der erneuerbaren Energien, von Wärmepumpen und des ÖPNV, um den Ausstieg aus sämtlichen fossilen Energieträgern bis 2035 zu bewerkstelligen.
Auf Twitter stellte Fridays for Future Frankfurt am Main bereits am Donnerstag klar, dass man sich von der bisherigen Klimapolitik der Grünen als Regierungspartei distanziert. An die Adresse der Umweltpartei gerichtet schrieb die Gruppe:
"Wir demonstrieren nicht mit euch, sondern gegen euch."
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