BioNTech-Zulieferer Merck steigert Gewinn um 17 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro

Starke Umsatzzuwächse aufgrund der Zusammenarbeit mit Impfstoffentwicklern und -herstellern sowie dem Elektronikgeschäft mit Halbleitermaterialien bescherte dem Unternehmen Merck einen Rekordumsatz – bei einer Steigerung um gut 12 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Euro.

Aufgrund herausragender Ergebnisse bei den Geschäften der unternehmenszugehörigen Laborsparte mit Impfstoffentwicklern und -herstellern wuchsen laut Firmenangaben vom Dienstag Umsatz- wie Gewinnchargen des am Deutschen Aktienindex gelisteten Unternehmens so stark wie noch nie. Ein weiterer Aspekt des Erfolgs erfolgt durch die firmeneigene Pharmasparte und das Elektronikgeschäft mit Halbleitermaterialien. Die Firmenauskunft gibt an, dass Merck ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen darstelle, das in Deutschland "mit allen drei Bereichen Healthcare, Life Science und Electronics" vertreten sei.

Aufgrund der Mitteilungen vom Dienstag zeigt sich "ein Gewinnzuwachs um mehr als die Hälfte auf fast 3,1 Milliarden Euro". Der Umsatz wuchs demnach im vergangenen Jahr "um gut 12 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Euro", wodurch aufgrund das "um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen" damit um gut 17 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro anstieg. Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merck KGaAteilte mit:

"Trotz eines herausfordernden Umfelds sind wir ein verlässlicher Partner für Patienten, Wissenschaftler und unsere Kunden geblieben – und konnten so ein Rekordergebnis erzielen. Im Geschäftsjahr 2021 sind wir in allen Unternehmensbereichen und Regionen gewachsen. Besonders erfreulich entwickelten sich die Geschäfte unserer Big 3. Gleichzeitig haben wir unsere strategische Agenda erfolgreich umgesetzt und dabei vor allem im Unternehmensbereich Life Science unsere Position als bevorzugter Lieferant und Lösungsanbieter im Bereich konventioneller und neuer Modalitäten gestärkt."

Der Konzern, mit rund 17.624 Mitarbeitern im Bereich der Produktion und insgesamt 58.096 Beschäftigten, hat während der Corona-Krise diverse internationale Corona-Impfstoffentwickler beliefert. Merck arbeitet mit weltweit über 80 Impfstoffunternehmen zusammen und ist Lieferant von Lipiden für den COVID-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer. In der laut Finanzen.net "boomenden Laborsparte mit Produkten und Dienstleistungen für die Arzneiherstellung und -forschung" stieg der Umsatz laut Information des Unternehmens um mehr als ein Fünftel. Im Zusammenhang mit der Pandemie kamen demnach in den vergangenen zwei Jahren rund 1,15 Milliarden Euro Umsatz zusammen. In diesem Jahr sollen es laut Merck-Vorstellungen rund 900 Millionen Euro werden.

Garijo kündigte laut Finanzen.net das Ziel an, bis 2025 den Umsatz von 25 Milliarden Euro erwirtschaften zu wollen. Bezug nehmend auf die jüngsten politischen Ereignisse wird Garijo mit den Worten zitiert, dass der Krieg in der Ukraine "keinen materiellen Einfluss" auf das Geschäft und die Prognose von Merck haben werde. Diese Vermutung ergebe sich aus der Tatsache, dass Merck nur etwa "ein Prozent des Gesamtumsatzes" in Russland und der Ukraine macht. Das Unternehmen habe weder eigene Produktionsstandorte noch Beschäftigte in der Ukraine. In Russland zählt Merck 400 Leute zur Belegschaft und wäre vor allem im Pharmageschäft tätig.

In der "Spezialchemie" profitierte Merck laut Firmenauskunft von einem stark wachsenden Geschäft mit Halbleitern, in das der Konzern mit der Übernahme des US-Zulieferers Versum eingestiegen war, so Finanzen.net. Weltweit sind Halbleiter von großer Nachfrage, gerade in der Autobranche. Halbleiter sind der Hauptbestandteil von Mikrochips, die zum Beispiel in Steuergeräten Antrieb und Fahr- oder Bremsverhalten regeln. Sie steuern aber auch Airbags und Assistenzsysteme.

Laut der Wirtschaftswoche konnte der Konzern im Pharmageschäft vor allem bei seinen Krebsmedikamenten und Mitteln zur Fruchtbarkeitsbehandlung, bei denen er Weltmarktführer ist, zulegen. 

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