Wegen ausuferndem Ölpreis: Habeck gibt Teil der nationalen Ölreserve frei

Um den massiven Preisanstieg auf dem Ölmarkt infolge des Ukraine-Kriegs zu bremsen, hat die Finanzminister Robert Habeck einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Vorher hatte er sich in erster Linie vor allem mit den USA abgestimmt.

Zur Entschärfung der Lage am Ölmarkt hat die Bundesregierung die Freigabe eines Teils der nationalen Ölreserve veranlasst. Die Tagesschau zitiert Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit den Worten:

"Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln."

Besonders Staaten in Nordamerika und Europa veranlassten die Stabilisierung der Preise. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der massiven Sanktionen des Westens gegen Russland waren die Preise zuletzt stark gestiegen. Fachleute gehen davon aus, dass das Anzeichen erster Lieferstörungen sein könnten, zumal die Lieferketten wegen der Corona-Krise immer noch nicht alle wiederhergestellt sind. Derzeit gebe es in Deutschland aber keine Einschränkung der Versorgung mit Öl, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte gestern in Paris mitgeteilt, dass die 31 Mitgliedsländer insgesamt 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben würden. Das solle das Angebot ausweiten und den Ölpreis drosseln.

US-Präsident Joe Biden kündigte in seiner gestrigen Rede zur Lage der Nation an, die Hälfte der Menge aufbringen zu wollen. Vor dem Kongress in Washington sagte er:

"Die Vereinigten Staaten haben mit 30 anderen Ländern zusammengearbeitet, um 60 Millionen Barrel Öl aus den Reserven der ganzen Welt freizugeben. [...] Amerika wird diese Bemühungen anführen und 30 Millionen Barrel Öl freigeben."

Seit Tagen gehen die Aktienkurse US-amerikanischer Öl-Exporteure wie Chevron durch die Decke während beispielsweise die Aktie des russischen Konzerns Gazprom in der letzten Woche fast zwei Drittel an Wert eingebüßt hat. Neben den 50 Prozent Öl aus den USA leistet Deutschland ebenfalls einen Beitrag von 5,4 Prozent. Das entspricht 60 Millionen Barrel oder 434.000 Tonnen Öl und sind rund drei Prozent der deutschen Erdölreserve.

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