Am 17. Februar veröffentlichte die Ständige Impfkommission (STIKO) ihr neuestes Epidemiologisches Bulletin. In der wöchentlich erscheinenden Fachzeitschrift gibt das Robert Koch-Institut offizielle Mitteilungen und wissenschaftliche Arbeiten zu meldepflichtigen Krankheiten heraus. Die STIKO ist eine ehrenamtliche, derzeit 18-köpfige Expertengruppe, die am Robert Koch-Institut in Berlin angesiedelt ist.
In der aktuellen Ausgabe empfehlen nun die Experten in Bezug auf die intramuskuläre Verabreichung von COVID-19-Impfstoffen – entgegen den allgemeinen Empfehlungen für Impfungen und der Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation WHO – die Aspiration bei der intramuskulären Applikation eines COVID-19-Impfstoffs.
Bei der Injektion, also Verabreichung eines Medikaments mittels Spritze, erfolgt die Aspiration als kurzzeitiges Zurückziehen des Spritzenstempels. Bei der Injektion in ein Gewebe, bei COVID-Impfungen in den Oberarmmuskel, lässt sich damit feststellen, ob versehentlich ein Gefäß getroffen wurde.
Die STIKO erläutert diese Empfehlung mit der Begründung, dass dadurch "die Impfstoffsicherheit weiter erhöht werden" soll, so die Darlegung im Ärzteblatt. Auf Seite 14 des aktuellen Bulletins 7/22 heißt es dazu: "Die Impfung ist strikt intramuskulär (i.m.) und keinesfalls intradermal [in die Haut], subkutan [unter die Haut] oder intravaskulär (i.v.) [in ein Gefäß hinein] zu verabreichen."
Laut dem Epidemiologischen Bulletin kam es bei einem Tiermodell "nach direkter intravenöser Injektion eines mRNA-Impfstoffs zum Auftreten von Perimyokarditis", also einer Herzbeutelentzündung. Dieses Ereignis wurde klinisch und histopathologisch (mikroskopische Krankheitsdiagnostik an Gewebeproben) dokumentiert. Der Originaltext zur jüngsten Empfehlung (akzidentiell bedeutet: zufällig auftretend; nicht unbedingt zum Krankheitsbild gehörend) lautet:
"Wenngleich akzidentielle intravasale (innerhalb der Blutgefäße gelegen) Injektionen bei einer i.m.- Impfstoffapplikation nur selten auftreten, ist bei COVID-19-Impfungen eine Aspiration bei i.m.-Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll".
Als Quellenangabe wird das Ergebnis einer Untersuchungsreihe aus dem November 2021 angegeben. Der Titel der Veröffentlichung lautet: "Myokarditis nach COVID-19 mRNA-Impfstoff: Eine Fallserie und Bestimmung der Inzidenzrate." Dort heißt es bezüglich der Untersuchungen an 21 Patienten schlussfolgernd:
"Myokarditis ist eine seltene Nebenwirkung im Zusammenhang mit COVID-19 mRNA-Impfstoffen und tritt bei erwachsenen Männern mit einer signifikant höheren Inzidenz auf als in der Grundgesamtheit. Ein Wiederauftreten der Myokarditis nach einer weiteren mRNA-Impfstoffdosis ist derzeit nicht bekannt."
Die Studie einer Untersuchung an "BALB/c Mäusen" (ein im Labor gezüchteter Albino-Immundefizienten-Stamm der Hausmaus) vom August 2021 kam zur Schlussfolgerung:
"Intravenöse Injektion des COVID-19 mRNA-Impfstoffs kann im Mausmodell eine akute Myoperikarditis auslösen."
Die Empfehlung einer Aspiration wurde mit Beginn der Möglichkeit von COVID-Impfungen von kritischen Ärzten und Wissenschaftlern, wie zum Beispiel Sucharit Bhakdi und Wolfgang Wodarg, thematisiert und eingefordert. Ein Großteil der Mainstreammedien haben dies jedoch umgehend dem Bereich der "Verschwörungsmythen" zugeordnet. Wodarg schrieb zu dieser Thematik auf seiner Webseite am 29. Oktober 2021:
"Ein besonders hohes Risiko entsteht durch eine versehentliche intravenöse Injektion der "Impfstoffe". Die Spikebildung kann dann im Endothel des Niederdrucksystems (rechter Vorhof - Myocard-Lungengefäßbaum) großen Schaden anrichten (...) Folgerung: Entgegen den STIKO-Empfehlungen sollte vor jeder i.m. Injektion das Risiko einer venöse Gabe durch Aspiration minimiert werden."
Auf der Pathologie Konferenz II heißt es zum Thema i.m.-Injektionen bei COVID-Impfungen:
"Der Pathologe Prof. Burkhardt erläutert, dass die Information der WHO, dass eine 'Aspiration' beim Impfen nicht nötig sei, falsch ist. Es muss vor Applikation des Impfstoffs sichergestellt sein, dass kein Blutgefäß getroffen worden ist, weil sonst Blutgefäße geschädigt werden und die Substanzen ins Blut gelangen können."
Das Ärzteblatt weist darauf hin, dass für alle anderen Impfungen, außer der COVID-19-Impfung, die STIKO prinzipiell keine Aspiration bei Impfstoffgaben empfiehlt. Die bisherige Definition und Empfehlung der STIKO zum Thema intramuskulärer Injektionen bei Impfungen lautet:
"Die STIKO weist darauf hin, dass eine Aspiration vor der Injektion nicht notwendig ist und bei intramuskulären Injektionen vermieden werden soll, um Schmerzen zu reduzieren. Die Blutgefäße an den Körperstellen, die für die Injektion von Impfstoffen empfohlen sind (M. vastus lateralis oder M. deltoideus) und in Reichweite der Nadel liegen, sind zu klein, um eine versehentliche intravenöse Gabe zu ermöglichen."
Die jüngste Empfehlung der STIKO wurde umgehend von Ärzteverbänden übernommen. So heißt es am 18. Februar auf der Seite der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe in der Rubrik Praxisinfos:
"Aspiration bei intramuskulär-Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll."
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Information:
Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe sind umstrittene Themen. Zahlreiche Experten in Wissenschaft, Politik und Medien schätzen diese als sicher und effektiv ein, da sie das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung weitgehend verhindern und die Vorteile einer Corona-Impfung die Risiken und Nebenwirkungen überwiegen. Langzeitnebenwirkungen der Impfungen sind generell nicht bekannt. Nebenwirkungen wie der ADE-Effekt (antibodydependent enhancement, auf English: infektionsverstärkende Antikörper) wurden bisher bei weltweit Milliarden verabreichter Impfstoff-Dosen nicht berichtet. Auch, dass Gensequenzen von beispielsweise mRNA-Vakzinen in die menschliche DNA eingebaut werden, gilt unter zahlreichen Experten als ausgeschlossen. Stellungnahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der bundesdeutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) lassen sich hier und hier nachlesen.