Auswärtiges Amt: 20.400 Aufnahmezusagen für ehemalige afghanische Ortskräfte bis Januar 2022

Im Mai vergangenen Jahres hatte sich die Bundeswehr aus Afghanistan zurückgezogen. Bis Mitte Januar wurden seitens der Bundesregierung bereits 20.400 Aufnahmezusagen für ehemalige afghanische Ortskräfte erteilt. Davon sollen jetzt rund 610 Begünstigte zusammen mit ihren Familien nach Deutschland einreisen.

Wegen des schnellen Rückzugs der Bundeswehr aus Afghanistan im Mai 2021 mussten tausende ehemalige Ortskräfte in dem von den Taliban zurückeroberten Land verbleiben. Bis Mitte Januar hat die Bundesregierung daher rund 20.400 Aufnahmezusagen für ehemalige Ortskräfte und deren Angehörige ausgestellt. Dies geht auf Ende Januar getätigte Angaben des Auswärtigen Amtes zurück. Weitere 8.000 Zusagen wurden besonders gefährdeten Menschen wie Journalisten und Frauenrechtlerinnen erteilt. 

Ein Großteil dieser Menschen konnte bislang jedoch noch nicht nach Deutschland gebracht werden und wartet auf die Ausreise. Seit der Räumung westlicher Liegenschaften im Mai 2021 sind laut Auswärtigem Amt bis Januar 9.300 Afghanen in Deutschland eingereist. Weitere sollen sich aktuell in Drittstaaten wie Pakistan befinden.

In diesem Zusammenhang kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe die Ausreise weiterer ehemaliger Ortskräfte aus Afghanistan an:

"Wir gehen davon aus, dass insgesamt 1.190 ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr bereits in Deutschland sind und wir rechnen mit rund 610 weiteren Einreisen aus Afghanistan."

Diese Zahlen sind jedoch nicht exakt, da sie sich auf die Anzahl der gestellten Aufnahmeanträge beziehen. Laut Lambrecht kämen dazu "immer noch die Familien". Weiter sagte sie, dass Deutschland seine ehemaligen Helfer bei der Ausreise aus Afghanistan unterstütze: 

"Jeder einzelne, der sich für uns eingesetzt hat und deswegen mit dem Tode bedroht wird, muss uns Mahnung sein, konsequent und schnell zu handeln."

Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan müssen die ehemaligen Ortskräfte westlicher Nationen um ihr Leben fürchten. Eine vonseiten der Taliban angekündigte Generalamnesie für ehemalige Ortskräfte steht den Angaben in einem erst kürzlich veröffentlichten UN-Bericht entgegen. Dort ist von "glaubwürdigen Anschuldigungen über Tötungen" und "gewaltsamem Verschwindenlassen" die Rede. 

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