Erst in den kommenden Tagen wird es eine sichere Statistik über die tatsächliche Zahl der in Brand gesetzten Fahrzeuge in Berlin im vergangenen Jahr geben. Allerdings steht schon jetzt fest, dass es einen neuen Rekord gegeben hat. Bisher galt das Jahr 2011 mit 403 Fällen als jenes mit den meisten Autobrandanschlägen in Berlin. Im Jahr 2021 aber waren es bislang 412 Fälle. Insgesamt brannten 675 Fahrzeuge.
Nach Aussagen der Polizei sind die Ursachen mehrheitlich unpolitischer Natur. Die Motive der Täter, Autos in Brand zu setzen, sind Versicherungsbetrug, Streit mit Nachbarn und purer Vandalismus. Die Versicherung kommt nur dann für den Schaden auf, wenn eine Kaskoversicherung besteht. In diesem Fall wird der Wiederbeschaffungswert eines gleichwertigen Autos gezahlt.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte im letzten Jahr eine neue Ermittlungseinheit, die sich nur mit Autobrandstiftungen befasst. GdP-Sprecher Benjamin Jendro erklärte:
"Wir sollten ernsthaft überlegen, nicht immer nur dann Personal zu einer Ermittlungsgruppe zusammenzufügen, wenn der öffentliche Druck wächst wie bei der Brandserie im Tiergarten vor ein paar Jahren."
Besonders die Täter, die aus politischen Gründen Fahrzeuge in Brand setzen, werden nur selten gefasst. In den letzten sechs Jahren, bis Anfang 2021, gab es über hundert Brandanschläge, die der linksextremen Szene zugeordnet werden. Dabei wurde nur gegen eine Person ermittelt. Die CDU fordert, dass der Verfassungsschutz die Szene stärker beobachtet.
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