Klinikunternehmen empfiehlt: Wägen Sie individuell ab, ob Sie sich impfen lassen

Das Klinikunternehmen ACURA in Baden-Württemberg überrascht mit einer eindeutigen Stellungnahme zur Corona-Situation und dabei auch zum Thema Impfpflicht. Nachdem Facebook den Beitrag gelöscht hat, will die Klinikleitung dagegen klagen.

Die ACURA Kliniken Baden-Baden (Baden-Württemberg) veröffentlichten am 18. Januar 2022 auf ihrer Facebook-Seite ein Statement, das in den sozialen Medien auf hohes Interesse stieß. Das Augenmerk lag in der individuellen und klar formulierten Stellungnahme hinsichtlich der persönlichen Kliniksituation in der gegenwärtigen Corona-Krise. Der Text lautet: "Zur Corona-Lage heute: Die Zahl der positiv Getesteten explodiert. Aber die 'harte Währung' Tote, Patienten auf Intensivstationen und ITS sinken bzw. bleiben konstant. Der Maßstab ist auch das Vorjahr: Dreimal mehr Tote zur gleichen Zeit 2021. In der Sache sind wir bei Corona bei einer Grippe angekommen. Unser Appell als Klinik: Nicht leichtsinnig sein, testen wir Geimpfte wie Ungeimpfte. Schützen wir unsere Risikogruppen.

"Wägen Sie individuell ab, ob Sie sich impfen lassen. Diese Abwägung wird aber immer wichtiger, denn auch die Impfung hat den Preis der relativen Unwirksamkeit selbst der 4. Impfung, einer deutlich höheren Komplikationsquote als ursprünglich kommuniziert und der – immer noch offenen – Forschungsfrage eines ungewollt negativen strukturellen Einflusses auf das Immunsystem. Eine Impfpflicht lässt sich aus diesen Fakten – vorsichtig ausgedrückt – nicht herleiten."

Mittlerweile wurde der Eintrag durch das Unternehmen Facebook offline genommen:

Der ursprüngliche Facebook-Eintrag:

Die Klinikleitung zeigt sich kämpferisch und will sich im Rahmen einer Klage gegen den Zensurvorgang juristisch wehren:

Auf der Facebook-Seite finden sich weitere Beiträge der Klinikleitung bzw. des Social-Media-Teams, die sich dahingehend bemühten, den gesellschaftlichen Dialog zu fördern, anstatt einseitig zu polarisieren. So ein Text vom 17. Dezember 2021: "Update: Geht sorgsam mit Euren Mitmenschen um, und respektvoll. Corona ist eine gefährliche Infektion. Aber lasst Euch nicht von Panik leiten, weder individuell noch kollektiv. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag genau vor einem Jahr bei 545." (Zur Einordnung: die Sieben-Tage-Inzidenz lag zum Zeitpunkt des Facebook-Eintrags bei 379.)

Folgender Text vom 30. Dezember 2021 ist weiterhin vorzufinden: "Im Rahmen der aktuellen Corona-Lage hat sich unser Haus entschlossen, alle Mitarbeiter und Patienten unabhängig vom Impfstatus täglich zu testen. Damit sichern wir nicht nur oberhalb der gesetzlichen Vorgaben den Schutz unserer Patienten, Mitarbeiter und Besucher.

"Dies ist auch ein Solidarbeitrag zur Vermeidung einer Diskriminierung Ungeimpfter oder Teilgeimpfter. Hinzu kommt, dass im aktuellen Infektionsgeschehen immer mehr Geimpfte den Virus übertragen oder selbst erkranken. Das hat der Gesetzgeber in seinen Umsetzungen bislang erheblich vernachlässigt. Neue Virusvarianten werden dies offenbaren."

Die ACURA-Kliniken sind ein Verbund aus mehreren Rehakliniken, Akuthäusern, einem medizinischen Versorgungszentrum und Pflegeheim. Die Standorte der Einrichtungen sind über den Südwesten Deutschlands verteilt. Der aktuell letzte Eintrag der Klinik der ACURA-Klinik Baden-Baden vom 16. Januar 2022 lautet: "Anzahl der Corona-Patienten (COVID-19) in intensivmedizinischer Behandlung in Deutschland seit März 2020 (Stand: 14. Januar 2022), Zahlen im freien Fall. Wenige Tote bei massiver Steigerung der positiv Getesteten bei gleichzeitiger deutlicher Abnahme der Testhäufigkeit. Leichte Grippe sagen die Zahlen.

"Schützt die Risikogruppen durch regelmäßige Tests der Geimpften wie Ungeimpften. Es gibt aber derzeit keine Gründe für eine Impfpflicht."

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Information:

Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe sind umstrittene Themen. Zahlreiche Experten in Wissenschaft, Politik und Medien schätzen diese als sicher und effektiv ein, da sie das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung weitgehend verhindern und die Vorteile einer Corona-Impfung die Risiken und Nebenwirkungen überwiegen. Langzeitnebenwirkungen der Impfungen sind generell nicht bekannt. Auch Risiken wie der ADE-Effekt (antibody-dependent enhancement, auf Deutsch: infektionsverstärkende Antikörper) wurden bisher bei weltweit Milliarden verabreichter Impfstoff-Dosen nicht beobachtet. Auch, dass Gensequenzen von beispielsweise mRNA-Vakzinen in die menschliche DNA eingebaut werden, gilt in Fachkreisen als ausgeschlossen. Stellungnahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der bundesdeutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) lassen sich hier und hier nachlesen.