Der erste Fall hatte sich bereits am 12. Dezember ereignet, danach folgte der zweite am 27. Dezember; am 6. Januar ereignete sich die bislang letzte bekannte dritte Tat. Stets soll ein Mann Prostituierte im Berliner Stadtgebiet und im Brandenburger Umland angesprochen und sie in einem Auto mitgenommen haben. Er gab sich als Polizist aus, fesselte die Frauen und brachte sie dann in ein Waldgebiet in Brandenburg bei Grünheide. Anschließend vergewaltigte der Mann die Frauen, nahm ihnen Geld und Mobiltelefon ab und ließ sie allein im Wald zurück.
Nun teilten die Brandenburger Polizei und die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Montag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit, dass am Wochenende ein Verdächtiger gefasst wurde.
Laut einem Bericht des Tagesspiegel sei am Samstag im Berliner Stadtteil Neukölln der 40-jährige Benjamin H. festgenommen worden. Er sitzt nun in Untersuchungshaft und äußerte sich laut dem Bericht nicht zu den Vorwürfen. Gegen ihn werde wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Raubes und Freiheitsberaubung ermittelt.
Nach Angaben der Polizei sei umfangreiches Beweismaterial gesichert worden. Zudem handele sich bei ihm demnach um einen bereits einschlägig bekannten Mann. Wie der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) Ingo Kechichian dem rbb erklärte, sei der nun verhaftete mutmaßliche Sexualstraftäter erst im Oktober nach einer langjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte demnach eine Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten abgesessen.
Laut Tagesspiegel wurde der heute 40-Jährige 2015 vom Landgericht Cottbus wegen der Vergewaltigung einer damals 20-jährigen Prostituierten zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Durch weitere, damals noch nicht vollzogene Urteile bekam er insgesamt acht Jahre und neun Monate. Laut Tagesspiegel war das Tatmuster damals gleich wie heute. Der Mann hatte demnach im Oktober 2012 eine Prostituierte auf dem Straßenstrich an der Berliner Kurfürstenstraße im Auto mitgenommen, war mit ihr statt zu einem Stundenhotel jedoch nach Brandenburg gefahren, wo er sie vergewaltigt, ausgeraubt und zurückgelassen hatte.
Schon damals sei er laut Bericht wegen Autodiebstahls mehrfach vorbestraft gewesen. Durch ein später von der Polizei am Tatort gefundenes Kondom mit der DNA konnte der Täter damals überführt werden.
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