Im Dezember wurde in einem Blog-Artikel auf der Seite des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) über einen Twitter-Hashtag berichtet, der zum Ende des letzten Jahres für kontroverse Diskussionen in den sozialen Medien sorgte. Unter dem Hashtag #AusgebranntePresse finden sich Einträge von Journalisten aus Deutschland, die laut dem Artikel des DJV "ihre Erlebnisse mit Anfeindungen, Drohungen, Beleidigungen und Angriffen" darstellen sollen. Der Autor des Blog-Eintrags bezeichnet die "Sammlung" als "bedrückend".
Im Text heißt es: "Seit über eineinhalb Jahren nehmen die verbalen und körperlichen Übergriffe gegen Journalistinnen und Journalisten zu." Der Zeitrahmen und dargelegte Zitate Betroffener in dem Artikel umfassen mehrheitlich berufliche Ereignismomente, ausgehend von den Demonstrationen und Protesten gegen die Maßnahmen-Regelungen seit Beginn der Corona-Krise in Deutschland bis in die jüngste Gegenwart. Der Autor des Blog-Eintrags resümiert zu den Schilderungen auf Twitter: "Das Lesen tut weh, es kommt ein Gruselkabinett an Hass, Menschenverachtung und Medienfeindlichkeit zusammen: von Schmähungen bis zu Morddrohungen, Doxing und tätlichen Angriffen."
Personen auf Twitter, die Darlegungen im Rahmen der #AusgebranntePresse-Diskussion hinterfragen oder kommentieren, bezeichnet der DJV-Autor als Medienfeinde und Querdenker. Er schreibt: "Empathie und Verständnis scheinen einigen schon lange verloren gegangen zu sein." Da "auf die Polizei vor Ort nicht immer Verlass ist", hätten sich inzwischen "viele Medienschaffende schon von der Berichterstattung beispielsweise über die Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen zurückgezogen", so der DJV-Autor.
Am Montag titelte der DJV in einem weiteren Blog-Eintrag: "Corona-Leugner – BBC fürchtet Anschlag." Weiter heißt es: "Die britische BBC sorgt sich um die Sicherheit ihrer Reporter*innen. Vor allem der bekannte Journalist Nicholas Watt scheint gefährdet. Eine Warnung für Deutschland?" Der Autor des Blog-Eintrags fügt hinzu: "Und die nichts lernenden Querdenker, Medienhasser und Menschenfeinde leerten ihre verbalen Müllkübel natürlich auch gleich mit aus." Er resümiert: "Dass aus solchen Worten Taten werden, mussten wir auch in Deutschland schon in furchtbarer Weise erleben, durch Angriffe und Morde von durchgedrehten Maskenverweigerern, Impfgegnern und anderen Verwirrten – befeuert durch Desinformation und Hetze."
Zum Ende des Artikels vom 29. Dezember erfolgt seitens des DJV ein Appell. Dort heißt es unter anderem: "Die Vertreter des DJV sind im ständigen Austausch mit den Behörden und der Polizei auf Bundes- und Landesebene. Dort muss endlich noch mehr passieren, um Journalistinnen und Journalisten zu schützen. Trotzdem ist auch jeder Einzelne gefragt und aufgerufen, der kleinen, radikalen Minderheit der Demokratiefeinde und Medienhassern entgegenzutreten und klarzustellen, dass ihr gewalttätiges Verhalten in Deutschland nicht geduldet wird."
Der DJV positioniert sich seit Beginn der Corona-Diskussion erkennbar pro politische Vorgaben und Verordnungen:
Die Arbeit des Portals KenFM, jetzt apolut, stellt für den Vorsitzenden des DJV Frank Überall keine Form von Journalismus dar. Ein Artikel auf der Seite des DJV vom April 2021 trägt den Titel: "Querdenker – Verfassungsschutz wird aktiv". Der erste Satz des Beitrags lautet: "Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet jetzt die 'Querdenken'-Bewegung. Das ist gut so. Denn mit den Grundrechten haben es die vereinigten Coronaleugner und Pressehasser nicht so." Im Jahr 2019 kommentierte Frank Überall seinen Blick auf RT DE wie folgt: "Russia Today ist für uns kein Informationsmedium, sondern ein Propagandainstrument des Kreml, das mit Desinformation Politik zu machen versucht."
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