Die Anklage im Fall des erschossenen Tankstellen-Kassierers in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz verzögert sich bis zum Beginn des kommenden Jahres. "Ich halte jetzt im Laufe des Januar für realistisch", spekulierte laut dpa der leitende Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler am Montag in Bad Kreuznach. Deutschler war Mitte November noch davon ausgegangen, dass die Anklage bis Jahresende stehen könnte.
Der Grund für die Verzögerung ergibt sich demnach aus der Tatsache, dass sich die Auswertung der sichergestellten Datenträger des Beschuldigten als "relativ aufwendig" herausgestellt habe. Es handele sich um "Verschiebungen, die sich im normalen Geschäftsbetrieb ergeben, wie etwa die IT-Auswertung", so die Darlegung des leitenden Oberstaatsanwalts.
Der Täter war laut Angaben der dpa selbstständiger freiberuflicher Softwareentwickler und "verfügte nach früheren Angaben über viele Speichermedien, Festplatten und gemieteten 'Webspace bei Dritten'".
Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der 49-Jährige am Samstagabend, dem 18. September 2021, ohne Maske den Verkaufsraum der Tankstelle betreten, um Bier zu kaufen. Daraufhin wies ihn der 20-jährige Angestellte mehrfach auf die bestehende Maskenpflicht hin. Nachdem der spätere Täter zuerst die Tankstelle verlassen hatte, kehrte er nach kurzer Zeit zurück und schoss dem jungen Mann hinter dem Tresen ohne Vorwarnung in den Kopf. Der Schuss war tödlich, die Aushilfskraft starb unmittelbar am Tatort.
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