Deutschland

"Risiko für die gesamte Gesellschaft" – Ministerpräsidentin Dreyer wettert gegen Ungeimpfte

Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreier will der befürchteten Omikron-Welle mit Appellen an die zehn Millionen Ungeimpften begegnen. Die Ungeimpften seien von einer aggressiven Minderheit dominiert, die die Mehrheit verunsichern, kritisiert die Politikerin.
"Risiko für die gesamte Gesellschaft" – Ministerpräsidentin Dreyer wettert gegen UngeimpfteQuelle: www.globallookpress.com © Arne Dedert

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) geht davon aus, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht, das Angebot eines weiteren Vakzins (Novavax) sowie Appelle an Ungeimpfte die Impfquote noch deutlich steigern werden. Für den Rest seien sie ein "Risiko". Die SPD-Politikerin betonte gegenüber der dpa in Mainz:

"Zehn Millionen ungeimpfte Menschen in Deutschland, das ist einfach ein zu großes Risiko für die gesamte Gesellschaft."

"Omikron ist unglaublich ansteckend. Nach Aussagen der Wissenschaft kann man dem Virus kaum entgehen." Dreyer appellierte an Impfskeptiker, sich auch mit dem Blick auf die Gemeinschaft noch einmal intensiv mit der Frage auseinander zu setzen.

Die Corona-Zahlen in Deutschland waren zwar zuletzt gesunken. Experten wie etwa Christian Drosten von der Charité befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einer großen Welle zum Jahreswechsel.

"Die Herausforderungen sind schon riesig. Wir haben jetzt eine ganz starke Polarisierung", sagte Dreyer mit Blick auf die bundesweit stark zunehmenden Proteste und Versammlungen gegen Corona-Regeln.

"Das Schlimme ist, dass eine Minderheit von Menschen, die nicht nur eine andere Meinung haben, sondern radikal und auch gewaltbereit unterwegs sind, die Mehrheit einschüchtern und verunsichern will."

Sie appellierte an Impfskeptiker und Menschen, die mit den Corona-Beschränkungen nicht einverstanden sind:

"Man kann anderer Meinung sein, kann das auch äußern, aber man sollte nicht mit Rechtsradikalen mitlaufen, um gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren."

Die SPD-Politikerin forderte:

"Von dieser radikalen Minderheit, die keine Hemmungen mehr haben, auch nicht, gewalttätig zu sein, muss man sich bei allen unterschiedlichen Meinungen, die es in der Gesellschaft gibt, distanzieren."

In den letzten Tagen kam es in vielen deutschen Städten erneut zu Corona-Demos. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich allein am Montag rund 17.000 Menschen in 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen und nicht angemeldeten Veranstaltungen. Am Mittwoch sagten die Demonstrationsveranstalter in München aufgrund der "inakzeptablen" Auflagen die Demonstration unter dem Motto "Für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ohne Impfpflicht" ab und riefen zu "Spaziergängen" im Stadtgebiet München auf. An der Aktion nahmen 5.000 Menschen teil.

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(rt/dpa)

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