Einige tausend Kritiker der Corona-Maßnahmen haben am Mittwochabend in München demonstriert und sind dabei auch mit der Polizei aneinandergeraten, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Etwa 3.000 Personen waren laut Schätzung eines Polizeisprechers auf der Straße. Die Demonstranten versammelten sich auf der Ludwigstraße, zwischen Altstadtring und Siegestor. Mindestens zweimal überrannten sie dabei Polizeisperren.
Mindestens 500 Beamte waren bei dem weit zerstreuten Protest im Einsatz. "Die Grundstimmung ist aufgeheizt", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Demonstration begann um 18 Uhr auf dem Geschwister-Scholl-Platz, von dort aus zogen die Teilnehmenden die Ludwigstraße entlang.
Um kurz nach 20 Uhr seien einige Gruppen unterwegs in Richtung Marienplatz gewesen, die Einsatzkräfte bemühten sich, die sich fortbewegende Versammlung zu unterbinden – gelegentlich kam es dabei zu Rangeleien. Über Festnahmen wurde nichts bekannt gegeben. Der Autoverkehr auf der Ludwigstraße sei zeitweise gestoppt worden, weil die Demonstranten auf der Fahrbahn unterwegs waren.
Die eigentlich angemeldete Demonstration der Maßnahmen-Kritiker mit 5.000 Teilnehmern war vom Kreisverwaltungsreferat kurzfristig untersagt worden. Die Veranstalter wollten vom Geschwister-Scholl-Platz aus in einem großen Bogen durch Schwabing und die Maxvorstadt laufen. Stattdessen wies die Stadt den Protestierenden die Theresienwiese zu, dort wurde eine stationäre Versammlung mit maximal 2.000 Personen zugelassen.
Sie sollten verpflichtet werden, Masken zu tragen und eineinhalb Meter Abstand zu halten. Diese Auflagen bezeichneten die Organisatoren als "inakzeptabel" und "menschenunwürdig" und sagten den geplanten Umzug ab – viele sammelten sich daraufhin zum Teil am Geschwister-Scholl-Platz.
Bereits vergangene Woche trafen sich mehrere tausend Menschen auf der Ludwigstraße zum Protest gegen die Corona-Maßnahmen. Trotz Verbots zogen große Gruppen von dort aus durch die Stadt.
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