"Keine rote Linie": Lauterbach offen für Lockdown, aber erst im neuen Jahr

Karl Lauterbach schließt einen "harten Lockdown" nicht aus, allerdings erst im neuen Jahr. Zwar gehe es darum, die neue Corona-Welle schnell zu brechen, aber das Weihnachtsfest spiele als "Pandemietreiber" keine Rolle.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat im Interview mit den ARD-Tagesthemen die jüngst vom Bund-Länder-Gipfel beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise verteidigt. Das Vorgehen erziele "Wirkung".

Auf die Frage, ob nicht sofort – also noch vor den Feiertagen – ein "harter Lockdown" verhängt werden müsse, meinte der Minister, dass die Menschen sich vorsichtig verhalten und die Weihnachtstage keine Rolle als "Pandemietreiber" spielen werden.

"Aber wir schließen nichts aus. Also wenn tatsächlich die Fallzahlen sich so entwickeln würden, dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, dann gibt es da keine roten Linien. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht."

Warnung vor Ausfällen

Angesprochen auf die Warnung vom Chef des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler, dass es zu Ausfällen bei der sogenannten kritischen Infrastruktur kommen könne, sagte Lauterbach:

"Es kann sein ... bei der Omikron-Welle, dass man so viele Fälle hat, dass gleichzeitig so viele Menschen in Quarantäne sind, dass diese kritische Infrastruktur nicht bedient werden kann. Das bereiten wir vor."

Lauterbach betonte, dass er sehr gut mit dem RKI zusammenarbeite und er die "wissenschaftliche Beratung auch durch das RKI" sehr schätze, aber nicht alle Vorschläge immer sofort umgesetzt werden. Für den heutigen Mittwochmittag ist ein gemeinsamer Auftritt von Karl Lauterbach, Lothar Wieler sowie Andreas Gassen, dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), angekündigt.

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