Im Januar wird die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg 19 Jahre alt und darf im kommenden Jahr erstmalig bei den schwedischen Parlamentswahlen ihre Stimme abgeben. Von den Ergebnissen der Weltklimakonferenz in Glasgow war sie enttäuscht und fasste diese als "Blablabla" zusammen.
Für die Schwedin war 2021 im Bezug auf den Kampf gegen den Klimawandel ein Jahr des Scheiterns. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur teilte sie in einem Interview mit:
"Das ist kein Scheitern, das auf eine einzelne Person zurückzuführen ist, sondern auf uns im Allgemeinen, die Medien, Staats- und Regierungschefs, die eine Plattform haben und die diese Dringlichkeit nicht kommuniziert haben. Stattdessen tun sie immer noch so, als ob alles in Ordnung wäre. Obwohl es in Wirklichkeit nicht so ist."
Derzeit hielten allein die Corona-Zahlen die Bewegung Fridays for Future von größeren Versammlungen ab. Sobald es wieder möglich sei, werde im großen Rahmen demonstriert werden.
Thunberg bedauerte, dass sich bei der Allgemeinheit eine Art Klimalethargie eingestellt habe:
"Es fühlt sich an, als ob jeder, der über das Klima berichtet, erschöpft ist und eine Pause eingelegt hat. Im Moment wollen die Leute nichts über das Klima hören. Vielleicht tun sie es, aber die Medien schreiben nicht über das Klima. Ich hoffe, dass wir bald wieder darüber sprechen werden."
Im Bezug auf die neue Bundesregierung unter Beteiligung von Bündnis 90/Die Grünen erwarte sie keine großen Veränderungen in der Klimapolitik, ohne dass sie und ihre Bewegung Druck ausübten:
"Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass gehandelt wird. Natürlich kann das ein Neuanfang sein. Aber so wie es jetzt aussieht, mit dem Leugnen der Krise, in der wir uns alle befinden, ist es nicht sehr wahrscheinlich. Aber das heißt nicht, dass es nicht passieren wird. Wir sind immer noch hoffnungsvoll und werden weiter Druck machen, egal was passiert, wer auch immer in der Regierung ist."
Grundsätzlich halte sie es für falsch, dass die Politik immer nur über Daten spreche, wie etwa beim Kohleausstieg. Stattdessen sollte man über CO2 und CO2-Budgets sprechen.
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