Mehr als 80 Ermittler haben laut der Tagesschau am Dienstag und Mittwoch in der Affäre um CumEx-Aktiengeschäfte die deutsche Zentrale der schwedischen Großbank SEB in Frankfurt am Main durchsucht. Die Bank erklärte, man habe sich nichts zuschulden kommen lassen und arbeite mit den Behörden zusammen.
Die Staatsanwaltschaft Köln hatte zuvor bestätigt, dass eine Großrazzia am Finanzplatz in der Mainmetropole stattfinde – allerdings ohne den Namen der Bank zu nennen. Bei der Durchsuchung, die bereits seit Dienstag laufe, stünden Arbeitsplätze von Beschuldigten sowie diverse Wohnungen im Fokus. Hintergrund sei demnach eine Steuernachforderung des Fiskus in Höhe von 425 Millionen Euro plus Zinsen.
Dass Staatsanwälte im Umfeld der Bank wegen CumEx-Geschäften ermitteln, hatte die SEB schon in der Vergangenheit öffentlich bekannt gemacht. In den Untersuchungen werden Akteure benannt, die früher bei der deutschen Tochtergesellschaft der SEB, der DSK Hyp AG, beschäftigt waren. Eine Sprecherin sagte laut FAZ:
"Soweit uns bekannt ist, hat die SEB in Deutschland keine Geschäfte angeboten oder durchgeführt, die auf die Rückerstattung nicht gezahlter Steuern abzielen. Wir distanzieren uns von dieser Art von Vereinbarungen."
Am späten Mittwoch gab die SEB bekannt, dass sich die gesamte Quellensteuer im Kundengeschäft der DSK Hyp AG in den Jahren 2008 bis 2015 auf rund 1,5 Milliarden Euro addiert. Das Finanzamt fordert bislang rund 936 Millionen Euro zurück. In einer Erklärung hieß es dazu:
"Das Verfahren wird sich voraussichtlich über mehrere Jahre hinziehen, da zu erwarten ist, dass die Angelegenheit zumindest vom Bundesfinanzhof entschieden werden muss"
Mehr zum Thema - Cum-Ex-Skandal: Hamburger Opposition fordert weitere Vernehmung von Kanzler Olaf Scholz