Gegen den Ministerpräsidenten Sachsens Michael Kretschmer gibt es Morddrohungen. Diese sollen in einer Telegram-Chatgruppe ausgesprochen worden sein. In Dresden läuft aktuell ein Polizeieinsatz. Laut Polizeiangaben werden mehrere Objekte durchsucht.
Die Durchsuchungsmaßnahmen erfolgten unter Beteiligung von Spezialkräften des Landeskriminalamtes (LKA), da Äußerungen einzelner Mitglieder der Telegram-Gruppe den Verdacht nahe legten, dass diese im Besitz scharfer Waffen und von Armbrüsten sein könnten, hieß es weiter.
Auf Telegram waren laut einem Bericht des ZDF-Magazins Frontal vor einer Woche Morddrohungen gegen den sächsischen Ministerpräsidenten aufgetaucht. Einige Teilnehmer der Gruppe tauschen sich den ZDF-Recherchen zufolge nicht nur im Chat aus, sondern trafen sich auch in Dresdner Parks. Ein Gruppenmitglied soll in einer Audionachricht behauptet haben, er habe sich bewaffnet und habe Munition parat.
Kretschmer erklärte, er werde sich von den Drohungen nicht einschüchtern lassen. "Es ist mir nicht egal. Natürlich ich bin in Sorge. Aber ich entwickle daraus eher Kraft und Energie. Wenn das der Zustand ist, wie wir miteinander umgehen, dann wäre dieses Land verloren. Und das ist es nicht", so Kretschmer.
In den vergangenen Tagen hatten Politiker wiederholt angekündigt, stärker gegen Telegram vorzugehen zu wollen. Während Telegram in deutschen Medien in der Vergangenheit oft als Plattform für Oppositionelle in Ländern wie Iran, Weißrussland oder Syrien gelobt wurde, gilt der Messengerdienst im Inland als Plattform für "Extremisten und Terroristen unterschiedlichster Ideologien".
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